Amerzone

Die Story:
Als junger Journalist sind wir auf dem Weg zum Leuchtturm, demWohnort des alternden Wissenschaftlers Alexandre Valembois. Der Postbote kommt uns entgegengeradelt, hat gerade einen Brief zugestellt. Aber für ihn gehört der Alte schon längst in ein Sanatorium. Wir erreichen den Leuchtturm, treffen den schwerkranken alten Mann und erfahren von ihm seine Lebensgeschichte, bevor er vor unseren Augen die seinigen für immer schließt.
1932 war es. Als junger angehender Wissenschaftler freundete sich Alexandre mit dem ebenfalls jungen aufstrebenden Antonio Alvarez an, um sich bei Erkundung des sagenhaften Amerzonegebietes einen Namen zu machen. Und da hörte er zum ersten Mal von der Legende der Weißen Vögel. Fasziniert auch von der Vorstellung, zu den ganz Großen der Naturkunde zu gehören, betrügt Alexandre seine junge Eingeborene, das ganze Volk von Amerzone, stiehlt ein Ei des Weißen Vogels und kehrt nach Frankreich zurück. Doch statt Ruhm erntet er nur Spott. Sein einziger Wunsch nach Jahrzehnten der Enttäuschung, das Ei zurück in den Urwald zu bringen. Die Expedition ist bis ins Kleinste geplant und vorbereitet - aber Alexandre kann es nicht mehr verwirklichen...

Gameplay:
Typisches Point-and-Click-Adventure. Ihr sucht die Umgebung ab, packt was ihr findet in den mitgeführten Rucksack, holt es bei Bedarf wieder hervor, kombiniert und verwendet das Verstaute. In zahlreichen Dokumenten gibt es zudem hilfreiche Informationen zum weiteren Vorgehen. Gespeichert werden kann jederzeit und es liegt eine deutsche Sprachausgabe vor.

Grafik:
Sehr schöne, fast an Aquarelle erinnernde Zeichungen, die im Detail noch vieles an Verborgenem bereithalten. Es lohnt sich, immerzu Ausschau nach kleinen Ereignissen am Rande zu halten. Die Zwischensequenzen treiben in wirklich gut gemachtem 3D die Handlung voran. Alles in allem ein wohltuend gelungenes grafisches Design.

Atmosphäre:
Man startet im tristen Europa, um schon bald im Dschungel Südamerikas zu versinken. Die Geräuschkulisse ist großartig, die 3D-Sequenzen bestechend, das Ambiente stimmig. Erfreulich, dass man das Spiel komplett in deutsch synchronissiert hat, auch wenn es nicht allzu viel Text anzuhören gilt.

Meinung:
Das gefällt mir. Man muss schon sehr genau hinschauen, um die vielen kleinen versteckten Dinge auch zu finden, aber das ist bei Adventures eigentlich immer der Fall. Die Story ist wunderschön und wird unaufdringlich erzählt. Blättert man ausgiebig in den Dokumenten, kann man über die fantastische Welt von Amerzone nur staunen. Das Spiel ist eine dicke Empfehlung wert.

Ein Tipp am Rande:
Benoît Sokal, der Schöpfer dieses Adventures, ist ein belgischer Comiczeichner. Man sollte sich den Namen merken.