|
Discworld II
Genre: Adventure
Entwickler: Perfect Entertainment
Sprache: deutsch
Format: CD - November 1997
Die Story:
Tod packt die abgelaufenen Sanduhren ein, sattelt sein Ross und schultert die unvermeidliche Sense. Zur
gleichen Zeit legt ein finsterer Assassine eine Bombe in Ankh-Morpork, die dummerweise vom unfähigsten
Zauberer aller Zeiten, dem ewig schusseligen Rincewind noch entdeckt werden kann. Der Versager vom Dienst fühlt
sich berufen, die Höllenmaschine zu entschärfen, was selbstverständlich zur Explosion führt.
Dem linkischen Helden passiert nichts (wir sind schließlich noch ganz am Anfang des Spiels), doch
Tod wird durch die Detonation so verschreckt, dass er sich umgehend aus dem Staube macht und eine Auszeit nimmt.
Schade. Denn just in dem Moment wird auch der Zauberer Windle Poo von seinen Kollegen ins Himmelreich verabschiedet.
Die Zeremonie misslingt aber gänzlich, da der Verblichene nicht abgeholt wird und seine Seele somit im Körper
verbleibt. Das geht nicht! Rincewind wird vom Erzkanzler beauftragt, Tod ausfindig zu machen und ihn an seine
Pflichten zu gemahnen. Wir wissen, er hätte keine schlechtere Wahl treffen können.
Gameplay:
Typisches Point&Click-Adventure bei dem ihr euch durch verschiedene Bildschirme arbeiten müsst,
unterbrochen immer wieder von diversen Zwischensequenzen in Spieloptik. Ihr dürft mit den zahlreichen
Bewohnern der Scheibenwelt nach vorgegebenem Muster Gespräche führen und alle Gegenstände, die
ihr auffindet, in einer Truhe verstauen, die euch wie schon im ersten Teil treu und tapfer fast überall hin
folgt. Zudem kann auch Rincewind zwei Gegenstände in seinem Mantel verstauen - was nötig sein
kann, sobald die Truhe einmal vor unüberwindbaren Hindernissen stehen sollte.
Grafik:
Sehr schöne, vor allem aber effektvolle und äßerst skurrile Zeichnungen im gewohnten
Scheibenwelt-Design. Alles sehr farbenfroh, schräg und abgefahren. Das sieht nicht nur gut aus, das passt
auch ganz ausgezeichnet zur Geschichte. Tony Pratchett wurde sehr passend umgesetzt. So etwas muss einfach
gefallen.
Atmosphäre:
Völlig, überdreht, völlig abgefahren. Dazu kommen ganz exzellente deutsche Sprecher.
Leider werden diese in den Credits nicht einzeln aufgeführt und in diversen Foren herrscht nicht immer
Einigkeit, aber die Sprecher von Gimlet oder dem Zwerg sind derart umwerfend, man muss es erlebt haben. Auf
dieser Welle schwebt das Game nur so mit uns davon.
Meinung:
Ja, das mag ich natürlich auch, aber es gibt dabei auch einen gehörigen Wermutstropfen.
Und das sind die exorbitanten Ladezeiten. Dass vor jedem neuen Bild geladen wird, ist nicht so ungewöhnlich,
aber dass selbst in einem einzigen Bild noch mehrfache Nachlader stattfinden, trübt den Spielspaß doch
sehr. Es ist ein grandiosen Spiel, das ich jedem empfehlen möchte, aber die technische Präsentation
lässt stark zu wünschen übrig. Das Spiel ist außerdem für die Playstation-Maus
optimiert und sollte auch mit dieser absolviert werden. Da wäre ein wenig mehr Feingefühl von
Seiten der Entwickler nötig gewesen. Trotzdem: Ein großartiges Spiel.
Ein Tipp am Rande:
Die Steuerung ist recht komplex und man solltte deshalb ruhig vorher einen Blick in die Anleitung
geworfen haben. Das lohnt sich schon deshalb, weil diese Anleitung genau so witzig geschrieben ist, wie das
Spiel gestaltet.
|
|