Final Fantasy VIII

Die Story:
Squall Leonhart ist Kadett an der Balamb-Akademie der SEED. SEED sind eine bezahlte Söldnereinheit, die jeder mieten kann, so er denn bereit ist eine entsprechende Summe zu zahlen. Im Allgemeinen verhält sich die Organisation neutral, kommt aber überall zum Einsatz, wo geltendes Recht verletzt wird. So ist es auch diesmal, als der galbadianische Diktator Deling das kleine Küstenstädtchen Dollet überfällt. Squall, der gerade seine letzte Prüfung bestanden hat, erlebt seinen ersten echten Auftrag und das auch noch an der Seite seines Kameraden Cifer, der ihn kurz vorher im Training einen Aufenthalt auf der Krankenstation bescherte. Vom Einsatz zurück, wird Squalls besonnenes Verhalten mit der Aufnahme in die SEED-Truppe belohnt, während sein Kumpel mit der ihm typischen unbeherrschten Art erneut durchgerasselt ist. Was soll's? Mit einem kleinen Team bekommt Squall seinen eigenen Auftrag und trifft in Timber mit der attraktiven Rebellin Rinoa zusammen. Da seine Order klar besagt, Rinoa solange zu unterstützen, bis Vollzug gemeldet werden kann, wird er noch eine Weile mit dem Mädchen zusammen arbeiten müssen. Und siehe da, unter der rauhen Schale bewegt sich nach und nach dann doch der spröde Soldat.
Bald darauf eröffnet ihnen Direktor Cid ein gut behütetes Geheimnis. SEEDs sind keine Söldner, die für Geld kämpfen - das ist alles nur Training, Training für ihre wahre Bestimmung, dem Kampf gegen Hexen. Und eine ist gerade aus der Zukunft auf dem Weg zu ihnen.

Gameplay:
Aus zehn Akteuren könnt ihr drei für die Schlacht bestimmen. Ein Zeitbalken gibt den Einsatzpunkt der Streiter vor und führt das Gameplay sehr nah an ein Echtzeitrollenspiel. Ihr setzt physische Attacken ein, benutzt Zaubersprüche und Items. Zudem werdet ihr von so genannten Guardian Forces unterstützt, die über mächtige Magien verfügen. Ein besonderes Feature wird euch mit der Draw-Funktion bereitgestellt. Damit könnt ihr von euren Gegnern Elementarattribute abziehen, sie einlagern oder sofort selbst anwenden. Einige Bossgegner verfügen auch über weitere G.F.s, die ihr unbedingt abziehen solltet - spätestens beim Endfight werdet ihr wissen warum.
Items erhaltet ihr nach der Schlacht oder kauft sie bei verschiedenen Händlern in den Städten. Geld bekommt ihr übrigens als echte Söldner pünktlich auf euer Konto überwiesen. Gespeichert wird im Feld und an bestimmten Speicherarealen. Zur Orientierung dient euch eine dreiteilige Weltkarte mit später angegliedertem Autopilot.

Grafik:
Ein Oberhammer vor dem Herrn. Endlich sind Square von den knuddelig, liebenswerten Charakteren abgekommen und haben Platz gemacht für sehr erwachsen wirkende Protagonisten. Das gibt dem Spiel eine gewisse Reife, die man in Rollenspielen bisher meist vermissen musste. Oberwelt, Städte, Dungeons sehen sehr variabel aus, passen sich dem Plot nahtlos an und generieren herrlich gestylte Gegner. Zudem gefallen die fast abendfüllenden G.F.-Magien, die man allerdings nicht abbrechen kann. Dafür sehen sie aber auch wunderschön aus. Toll gemacht, Square!

Atmosphäre:
Rollenspiel mit einem sehr hohen Realitätsgehalt. Das liegt vor allem an der grafischen Gestaltung. Unsere Helden sind bald doppelt so groß wie aus dem Vorgänger gewohnt, sie tragen deutlich naturalistischere Züge und agieren deutlich menschlicher. Allein Rinoas Klettertour auf dem Präsidentenpalast zeigt, wie sehr eine entsprechend grafische Umsetzung dem Spiel eine glaubhafte Wirklichkeit vermittelt. Das haben wir so vorher bestimmt noch nicht gesehen. Auch hier kann man Square nur loben.

Meinung:
Das muss dem geneigten Spieler einfach gefallen. Weg vom traditionellen familienfreundlichen Rollenspieldesign, hin zur gestalterischen Wirklichkeit. Ernsthafte Inhalte ernsthaft dargelegt - und man bekommt eine Ahnung, was da noch alles möglich sein wird. Ich bin überzeugt, dass hier eine neue Ära eingeleitet wird. Final Fantasy VIII setzt neue Maßstäbe und zeigt die Richtung an. Keine Frage, dieses Spiel gehört in jede Sammlung.

Ein Tipp am Rande:
Von Cid bekommt ihr eine Wunderlampe überreicht (sprecht ihn nach dem Missions-Briefing an), benutzt ihr sie, könnt ihr Diabolos erlangen. Es lohnt sich, ihn ins Team zu holen, verfügt er doch über die angenehme Ability Null-Zufallskämpfe.