Grandia

Die Story:
Justin ist ein lieber, netter Junge, der in der Hafenstadt Parm lebt und nichts so leidenschaftlich gern tut, wie das Träumen vom großen Abenteuer. Ein Abenteurer werden, das wär's. Als er im Museum von den längst verschwundenen Ikariern hört, ist er nicht mehr zu halten. Für Justin steht fest, er muss hinaus in die Welt. Zusammen mit seiner kleinen Schwester Sue schleicht er sich auf ein Schiff... und begegnet der berühmten Abenteurerin Feena.
Was Justin nicht weiß, der Stein, den er von seinem Vater bekam, birgt eine geheimnisvolle magische Macht in sich. Eine Macht, die weit in die Vergangenheit zurückreicht und eng mit der Legende von Angelou verbunden ist. Alent wird das Zauberwort sein. Erst dort und nur dort, wird sich das Schicksal entscheiden. Die Freunde haben ein festes Ziel

Gameplay:
Aus acht Kämpfern teilt euch das Game situationsbedingt bis zu vier Streiter für die Schlacht zu, in der ihr magische und physische Attacken zum Einsatz bringt. Die Gegner seht ihr in der komplett dreidimensionalen Welt schon von weitem und könnt ihnen wenn gewünscht aus dem Weg gehen. Im Kampf entscheidet ein Zeitbalken über euren Einsatz, der bei einer erlittenen Attacke kurz einfriert. Dies ermöglicht bei geschicktem Agieren ein permanentes Anstürmen - für beide Seiten. Ihr verbessert dabei eure magischen Angriffe und eure Technikskills, erbeutet Geld für neue Ausrüstung und Erfahrungspunkte für den weiteren Levelaufstieg. In den Städten findet ihr Händler und Hinweise auf eure weitere Reise. Eine Karte wird leider nicht geboten, dafür versucht ein eingeblendeter Kompass euch die Orientierung zu erleichtern. Gespeichert wird an überall verteilten Speicherpunkten
Untertitel: deutsch
Handbuch: deutsch

Grafik:
Nicht gerade umwerfend, aber in 3D. Die Animationen sind bitmap-mäßig zu akzeptieren. Die magischen Effekte sehen teilweise sehr nett aus, die Umgebungen abwechslungsreich und interessant. Der Einfallsreichtum der Entwickler bei der Gestaltung der Dungeons ist bemerkenswert.

Atmosphäre:
Zuerst möchte man Grandia für ein nettes kleines Spielchen für ebensolche Kinder halten, aber es zeigt sich schon bald, dass hinter der hübschen Fassade ein durchaus erwachsenes Thema behandelt wird. Es geht nicht unbedingt ruppig zu, aber doch ein wenig ernsthafter, als der erste Blick vermuten ließ. Die musikalische Begleitung der Geschichte ist ein wahres Highlight, die Sprachausgaben (in manchen Zwischensequenzen wechselt der englische Originalton plötzlich zu Deutsch) eine Katastrophe. Da muss man sich tapfer auf den geschriebenen Text konzentrieren, der ist witzig und mitunter wohltuend zweideutig.

Meinung:
Ein klasse Spiel. Es geht geradeaus, schnörkellos und zielsicher. Aber die Aneinanderreihung der Abenteuer ist ein Erlebnis. Dazu überrascht schon nach kurzer Anlaufzeit der rasante Erzählstil, der ein ungeheures Tempo vorlegt - dem dann ja auch nicht jeder folgen kann.
Nicht nur für Fans ein gelungenes Rollenspiel, auch Einsteiger und bisherige Ignoranten werden mit Sicherheit viel Spaß haben. Kaufen!

Ein Tipp am Rande:
Erfreut euch nach siegreichem Kampf am wohlverdienten Abspann, lasst auch die Credits vorbeiziehen und erlebt dann noch einen kurzen Blick auf das zehn Jahre spätere Parm. Sue ist eine Lady geworden, und Justin...