Koudelka

Die Story:
Wales, 1898. Das Zigeunermädchen Koudelka Iasant ist auf dem Weg zum Kloster Nemeton, gerufen von einer ihr unbekannten Stimme. Als sie in das alte Gemäuer eindringt, trifft sie auf den Abenteurer Edward Plunkett und den Geistlichen James O'Flaherty. Obwohl jeder in dem ungleichen Trio einen anderen Beweggrund für sein Handeln hat, schließen sie sich zusammen und machen sich gemeinsam auf Erkundungstour. Was sie noch nicht ahnen, ist das grausame Geheimnis, das sich in den jahrhundertealten Steinen verbirgt.

Gameplay:
Ihr bewegt euch mit Koudelka in der Third Person durchs Kloster, bei Kämpfen schaltet das Geschehen in eine 3D-Arena. Hier könnt ihr eure drei Protagonisten auf einer Art Schachbrett positionieren und ziehen, was dem Game ein strategisches Element verleiht. Aufgelevelt werden die Fähigkeit mit bestimmten Waffen umzugehen (Waffen, die nach einer gewissen Zeit des Gebrauchs zerbrechen), Magieanwendungen und eure Statuswerte. Eine Kartenfunktion ist glücklicherweise vorhanden, wenn sie sich auch schwer tut mit dem raffiniert verschachtelten Grundriss.
Ein hübsches Feature des Spiels verbirgt sich im Menü. Hier könnt ihr jedes Ausrüstungsteil anklicken und euch von einem amüsant formulierten Begleittext informieren lassen.

Grafik:
Auch wenn die 3D-Arenen etwas schmucklos wirken, das Ambiente des Klosters wird eindrucksvoll dargeboten. Die Animationen überzeugen und Koudelka sieht selbst in InGame-Grafik hinreißend aus. Ein absoluter Hingucker sind die gerenderten Zwischensequenzen, von denen die Story stimmungsvoll vorangetrieben wird.

Atmosphäre:
Mit Koudelka dürfte das erste Horror-Rollenspiel entstanden sein. Es ist düster, mystisch, blutig und mitunter erschreckend realistisch. Der Tod des Hausmeisterehepaares gehört mit Sicherheit zu den beeindruckendsten Szenen der Videospielegeschichte. Auch sonst überzeugt der erwachsen wirkende Erzählstil. Das Game hebt sich wohltuend von den üblichen Weltenretter-RPGs ab.

Meinung:
Als ich es gespielt habe, war ich angenehm überrascht: Resident Evil meets Final Fantasy. Horror gepaart mit klassischem Rollenspiel und leicht strategischem Einschlag. Das Ganze perfekt aufeinander abgestimmt.
Ein dunkles, wundervoll stimmiges RPG. Sehr zu empfehlen.

Ein Tipp am Rande:
Euer Tragevolumen ist beschränkt. Lasst deshalb Schlüsselgegenstände ruhig liegen, merkt euch aber genau wo, und holt sie erst bei Bedarf ab.