Medievil

Die Story:
Das Königreich Gallowmere, irgendwann in der Zeit. Der finstere Magier Zardok bedroht das ehemals so friedliche Land. Ihm entgegen tritt Sir Daniel Fortesque an der Spitze einer gewaltigen Streitmacht. Es gelingt ihnen die Armee der Finsternis zu besiegen, doch fällt in der Schlacht der Edelmann, nur Sekunden nachdem er Zardok bezwingen konnte...
Nein, so war es nicht. Dan Fortesque war ein Aufschneider, ein Prahlhans, der sich mit allerlei Geschichten und Erzählungen einen Namen machte, aber von einem Helden weit entfernt, schon vom ersten Pfeil in der Schlacht tödlich getroffen wurde. Dennoch vernichteten die königlichen Truppen Zardoks Zombiescharen, den Magier selbst aber konnten sie nicht fassen.
Nun sind 100 Jahre vergangen und der böse Zauberer ist zurückgekehrt, mit ihm seine Legionen um das Land erneut ins Chaos zu stürzen. Dem toten Fortesque hatte man dereinst ein Denkmal errichtet und ihn in einer Gruft bestattet. Und in dieser Gruft regt sich heute Nacht unheimlich das untote Leben. Daniel Fortesque ist noch einmal auferstanden. Das Schicksal gibt ihm eine zweite Chance. Und da geht er hin, entschlossen, sie zu nutzen.

Gameplay:
Ihr steuert euren Helden durch aufwändig gestaltete 3D-Levels aus der Third-Person-Perspektive, nutzt in den Kämpfen verschiedene Waffen, die ihr teils findet, teils als Belohnung erhaltet und versorgt euch hier mit Gold, das ihr allein schon benötigt, um die magischen Fähigkeiten eurer Ausrüstung nachzuladen oder um euer Arsenal aufzustocken. In jedem der zwanzig Levels gilt es auch einen besonderen Kelch zu finden, den ihr zuvor mit den Seelen der erschlagenen Feinde füllen müsst. Gelingt euch das, werdet ihr in den Heldensaal gebeten, wo ihr besagte Belohnungen abholen dürft. Die Levels sind meist linear aneinandergereiht, ihr habt aber auch hin und wieder die Möglichkeit die Reihenfolge variieren zu lassen. Ihr könnt springen, sprinten, mit L2 und R2 die Kamera rotieren lassen. Gespeichert wird am Ende der absolvierten Levels, die auch jederzeit neu besucht werden können.

Grafik:
Abwechslungsreiche und hübsch gestaltete Areale, die mit comichaften Charakteren bevölkert sind. Die magischen Effekte sind recht nett, Details wurden mit viel Sorgfalt eingefügt, die Zwischensequenzen sehen durchweg sehr schön und stellenweise sogar imposant aus. Leider wirken die Animationen der pixeligen Spielfiguren eher etwas unfertig und hölzern in einem doch weitgehend flüssig erzählten Game.

Atmosphäre:
Schwarzhumoriges, nettes, actionorientiertes Abenteuerspiel, das sehr viel Charme versprüht und mit deftigem Witz voll gepackt wurde. Bei allem Spaß, den das Spiel anbietet, fordert es aber auch einen konzentrierten Zocker - und den sollte man ihm geben. Die Steuerung verlangt viel Akkuratesse und Feinfühligkeit.

Meinung:
Das gefällt sofort. Vor allem der etwas andere Stil in der Erzählweise überzeugt. Man muss sich aber auf einen recht soliden Schwierigkeitsgrad einstellen und dank zappeliger Steuerung an viel Gefühl in den Fingerspitzen. Gibt man hier nicht klein bei, dürfte Medievil seine Freunde finden und in gut sortierten Sammlungen nicht fehlen.

Ein Tipp am Rande:
Habt ihr einen Kelch nicht gefunden, müsst ihr halt nochmal ran. Egal in welcher Reihenfolge ihr die Belohnungen abarbeitet, ihr bekommt sie durchnummeriert eine nach der anderen. Verpassen könnt ihr also keines der Goodies.