Namco Museum Vol. 3

Die Story:
Mit dem originellen Pac-Man war es Namco gelungen, der Videospielebranche ein amüsant freundliches Outfit zu verpassen. Der kleine gefräßige Kerl ließ sich nicht nur im Automaten vermarkten, er brachte dem Unternehmen auch als TV-Serie, Musik-Single und Spielzeug Geld ins Haus. Vor allem Atari als US-Publisher wussten das neue Maskottchen in klingende Münze zu verwandeln. Nachdem 1985 infolge der Spielekrise Atari straucheln, übernehmen Namco deren Automaten-Abteilung und bleiben Teilhaber, obwohl sie schon ein Jahr darauf die Mehrheit verlieren. Als Marktführer im Arcade-Bereich bringen Namco für das gerade erschienene Nintendo Entertainment System ihre Hits auf die Konsole. Eigentlich hatten sie sich davon eine privilegierte Position von Nintendo erhofft, da diese jedoch ausbleibt, grollt der Spiele-Gigant und sucht nach Alternativen. Fündig werden sie zuerst in der PC-Engine von NEC, ab 1988 konzentrieren sie sich auf Sega und deren neue Wunderkonsole MegaDrive... So kann's gehen.

Gameplay:
Inzwischen wurde wohl ein neuer Flügel im Museum eingeweiht, es sieht alles ein wenig anders, vor allem aber frischer aus. Vom obligatorischen Informationsstand führt euch Pac-Man nun in verschiedene Räumlichkeiten. Darunter eine Bibliothek mit vielen interessanten Exponaten zu den Games und einem kleinen Lichtspieltheater, in dem ihr Animationen der Spielehelden bewundern könnt. Geboten werden euch diesmal: Galaxian (1979), Ms Pac-Man (1981), Dig Dug (1982), Pole Position II, Phozon (1983) und The Tower of Druaga (1984). Wie gewohnt wurde an den Spielen nichts verändert. Ihr bekommt das unverfälschte Vergnügen frei Haus geliefert. Zu jedem Game gibt's diesmal auch hilfreiche Tipps, gereicht an einem Extra-Exponat.
Handbuch: deutsch

Grafik:
Da hat sich sichtlich etwas getan. Schon im hübschen Einführungsfilm erkennt man eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorgängern. Dieser kleine Streifen, der zu Beginn jeder CD Pac-Man als Held in den kommenden Games kurz vorstellt, verdient an dieser Stelle nun endlich einmal lobend erwähnt zu werden. Das sieht sehr nett aus und gefällt.

Atmosphäre:
Man hat sich etwas einfallen lassen, um noch mehr Spielhallen-Romantik auf die Konsole hinüberzutragen. So sind die Museumsbereiche mit dem unvermeidlichen Arcade-Automaten nun ganz massiv dem Thema des jeweiligen Spieles angepasst. Bei Pole Position II solltet ihr neben einem entzückenden Boxenluder auch einen echten Boliden bestaunen, bei Ms. Pac-Man möglichst nicht auf die Toilette gehen... Humor haben sie ja bei Namco.

Meinung:
Da sind wir also schon beim dritten Streich. Das Museum hat sich im Design gemausert, die Spiele halten durchgehend ihr hohes Niveau. Vor allem angetan haben es mir das Grubenarbeiter-Spektakel Dig Dug und das erstmals außerhalb Japans erscheinende The Tower Of Druaga, ein charmantes Action-Adventure. Und natürlich darf man auch diese Sammlung uneingeschränkt empfehlen.

Ein Tipp am Rande:
Mehr zu den Retro-Games gibt es unter dem "Tipp am Rande" bei Family Games Compendium.