Necronomicon - Die Dämmerung der Dunkelheit

Genre: Adventure
Entwickler: Wanadoo Edition
Sprache: deutsch
Format: 2 CD - November 2001

Die Story:
Pawtuxet an der Ostküste der USA, Mitte der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Der eher brave Biedermann William H. Stanton erhält Besuch von seinem Freund Edgar Wycherley, der etwas vom Verderben stammelt und ein mysteriöses Artefakt überreicht. Kurz darauf meldet sich auch Doktor Egleton bei William. Er zeigt sich sehr besorgt über den psychischen Zustand Edgars und bittet den jungen Mann, sich doch einmal genauer über die Verfassung seines Freundes zu informieren. Gern willigt William ein und stößt schon bald auf unheimliche Geschehnisse, die sich über zwei Jahrhunderte mit dem Namen eines Bürgers der kleinen Stadt verbinden. Es handelt sich um Gregor Herschell. Ein Mann, der mit den Mächten der Finsternis in Verbindung zu stehen scheint...

Gameplay:
Point&Click-Adventure der klassischen Art, beim Übermausen werden euch die Interaktionsmöglichkeiten angezeigt. So klickt ihr euch durch gezeichnete Bilder, immer auf der Suche nach Hinweisen und hilfreichen Gegenständen, die ihr miteinander kombiniert, um diverse Rätsel zu lösen. In zahlreichen Zwischensequenzen wird dabei der Spielverlauf vorangetrieben. Ein Menü erleichtert euch die Verwaltung der gefundenen Items, beinhaltet eine Kartenfunktion sowie ein Archiv der verfügbaren Dokumente. Jederzeit darf im Spiel gespeichert werden.

Grafik:
Die Bilder sind recht einfach gehalten, die Zwischensequenzen ordentlich bis sehr gut. Obwohl die Zeichnungen einen 3D-Effekt vermitteln sollen, wirken sie doch eher schlicht, erfüllen aber ihre Aufgabe und bieten sehr viel vom Flair des Lovecraftschen Vorbildes. Dass grundsätzlich jede Aktion von einem kleinen Ladebildschirm aufgelockert werden muss, werwundert dann aber doch geringfügig.

Atmosphäre:
Die wird sauber und authentisch eingefangen. Ein gewisses Horror-Gefühl kann man sicher nicht abstreiten. Spätestens, wenn man den Geheimgang unter Edgars Bungalow betritt, beschleicht den Spieler etwas von der nächtlichen Atmosphäre im Blackhill Forest Marylands.

Meinung:
Vielleicht muss man eine gestörte Kindheit durchlitten haben, manisch depressiv veranlagt sein und schwer sozial geschädigt, um solch ein Spiel zu mögen, dann aber ist Necronomicon ein Erlebnis. Es zieht sich unendlich träge dahin, erscheint todbringend langweilig, aber schließlich sorgt die sich allmählich entfaltende Grusel-Atmosphäre für ein gewisses Maß an Begeisterung.
Kann man spielen. Für Adventure-Fans allemal einen Blick wert.

Ein Tipp am Rande:
Habt ihr einen kleinen, nicht mehr ganz taufrischen Fernseher, seid ihr schon draußen. Das Game ist stellenweise derart dunkel - oft hilft nichts anderes, als stures Tasten und Klicken auf Verdacht.