Parasite Eve II

Genre: Action-Adventure
Entwickler: Square Co.,Ltd.
Sprache: deutsch
Format: 2 CD - September 2000

Die Story:
Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, wandeln die gebundene Energie der Nahrung in eine für die Zelle verwertbare Form, in Adenosintriphosphat um. Wie die Mitochondrien in die Zellen gekommen sind, kann man nur vermuten: Entweder wurden sie kurz nach dem Entstehen des Lebens aufgenommen, oder aber sie haben sich parasitär eingenistet. Und manchmal passiert es dann, dass sie ihren Wirt mutieren lassen. Es entstehen grässliche Monster, so vielfältig in der Form wie tödlich in ihrer Auswirkung.
Aya Brea ist FBI-Agentin, die der Mitochondrien Investigation Task Force angehört und spezialisiert ist auf das Jagen dieser Mutationen. Gerade hat sie ihr Schießtraining absolviert, da wird sie zu einem Einsatz in ein Einkaufszentrum gerufen. Im obersten Stockwerk des Akropolis-Towers in Los Angeles sind sie wieder aufgetaucht. Und es scheint schlimm zu stehen. Das SWAT-Team ist nicht wieder zurückgekehrt. Jetzt muss ein Profi ran. Aya wird den Auftrag übernehmen. Einen Auftrag, der sie schon bald in die Mojawe-Wüste von Nevada führen wird und der ein schlimmes Geheimnis birgt.

Gameplay:
Ihr verlasst euch fast ausschließlich auf eure Schusswaffen und, so vorhanden, deren Zusatzfunktionen. Hin und wieder könnt ihr auch euren Schlagstock einsetzen oder spezielle Offensivitems verwenden. Bei Gegnerkontakt wechselt ihr in den Angriffsmodus, nur dann seid ihr zum Kampf bereit, und verschafft euch auf einem kleinen Radar Überblick über die Aufstellung des Gegners. Für einen Sieg erhaltet ihr Erfahrungspunkte, eine Art Zahlungsmittel, eventuell Lebens- und Magieanteile und nützliche Gegenstände. Da euer Tragevolumen stark begrenzt ist, legt ihr überschüssiges Gepäck in diversen Behältnissen ab, die nicht miteinander verbunden sind. Ihr habt aber jederzeit Zugriff auf eure Reserven, zum Teil trägt man sie euch auch freundlicherweise hinterher. Zur Orientierung steht eine vorzüglich designte Karte zur Verfügung, die euch auch verseuchte Räumlichkeiten anzeigt - ein Feature, dass in der Skill-Entwicklung sehr zupass kommt, braucht ihr doch um eure Parasite-Energien auszubauen jede Menge Erfahrung. Ist hiervon genügend vorhanden, setzt ihr in vier Element-Kategorien Spezialfähigkeiten frei. Und das sind sehr wirksame Angriffs- und Verteidigungsoptionen. Die Möglichkeit Waffen, Munition und Ausrüstung nachzukaufen steht euch zwar zur Verfügung, Überzähliges könnt ihr jedoch nicht in Geld umwandeln. Gesteuert wird eure Heldin übrigens in der sehr vorteilhaften 3D-Variante, die Bewegung erfolgt also in Blickrichtung, analog zum Steuerkreuz. Speichern dürft ihr an den taktisch sinnvoll verteilten Telefonen, die euch auch die Kommunikation mit der Einsatzzentrale gestatten.

Grafik:
Das sieht großartig aus. Von Square ist man ein gewisses Niveau gewohnt, und hier haben sie noch eins draufgesetzt. Phantastische Renderkulissen, wunderschöne Effekte - allein das Wasser ist ein wahrer Hingucker, tolle Animationen und viel Detail am Rande des Geschehens. Die sehr abwechslungsreichen Handlungsorte bestechen mit optimaler grafischer Ausschmückung - Dryfield bei Nacht ist pure Romantik. Dazu gesellen sich beeindruckend gestaltete Monster, in großer Vielzahl und wirklich sehr individuell agierend. Die Filmsequenzen brillieren und zeigen eine hinreißend attraktive Hauptdarstellerin. Das haben Square wahrhaft prima hinbekommen. Großes Lob an die Entwickler.

Atmosphäre:
Atemberaubendes Survival-Feeling. Das Sujet mit den durch Mitochondrien mutierten Körpern gibt den Machern des Spiels eine Unmenge an Gestaltungsmöglichkeiten in die Hand, und die haben sie reichlich genutzt. Der Auftritt des Burners ist nur eines von vielen Monster-Highlights. Da man trotz Karte nie genau weiß, was einem im nächsten Areal erwartet, hält das Game seine Spannung bis zur letzten Einstellung konstant auf hohem Level. Hinzu kommt, dass man fast für jeden neuen Gegner auch eine neue Taktik braucht, damit permanent zu voller Konzentration gezwungen wird. Bossgegner, wie auch die zahlreichen Rätseleinlagen sind fordernd und heben die Klasse des Spiels auf ein sehr hohes Podest.

Meinung:
Aus dem Stand heraus eines meiner Lieblingsspiele. Das ist genau die Art von Games, die ich mag und die mich fesselt, die ich spielen will und die ich die Entwickler bitte, auch weiterhin herzustellen. Hier stimmt einfach alles. Die Grafik ist über jeden Zweifel erhaben, die Story fasziniert ob ihrer Natürlichkeit, das Kampfsystem funktioniert in allen Situationen, die kleinen grauen Zellen bekommen heftig zu tun und Aya Brea ist schlicht entzückend. Letzteren Punkt möchte ich unterstrichen wissen.
Alles zusammen muss ich hier eine absolute Kaufempfehlung aussprechen. Parasite Eve II  darf in gar keiner Sammlung fehlen, absoluter Pflichttitel.

Ein Tipp am Rande:
Eine Stelle im Game ist wirklich wichtig. Wenn ihr Rupert in der Kapelle getroffen und den roten Schlüssel verstaut habt, geht seitlich durch die kleine Tür und beobachtet dann auf dem Dach den SWAT-Soldaten. Ist er verschwunden, folgt ihm und untersucht die verschlossene Tür. Ihr müsst hier eine schwarze Karte finden. Findet sie!