Suikoden II

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Konami Computer Entertainment Tokyo
Sprache: deutsch
Format: CD - Juli 2000

Die Story:
Ein Friedensvertrag ist eine feine Sache, sichert er doch allen Beteiligten ein ruhiges und konfliktfreies Leben. So waren auch die Bürger der beiden Länder, des Königreiches von Highland und des Städtebundes, zuversichtlich und zufrieden mit der gefundenen Lösung. Beide Staaten, gelegen zwischen dem Königreich Harmonia im Norden und der Republik Toran im Süden, kennen aus der Vergangenheit viele Kriege und Auseinandersetzungen, die nun endlich beigelegt scheinen. Da trifft das Unerwartete ein. Eine Jugendbrigade der Highlandarmee wird feige überfallen und förmlich ausradiert. Der Städtebund hat grausam zugeschlagen. Doch ganz so war es nicht. Zwei Schüler überleben das Massaker, können fliehen, werden aber von Söldnern des Städtebundes gefangen genommen. Beide wissen, dass an der Sache etwas nicht stimmt, dass Prinz Luca Blight, der Thronfolger von Highland, seine Hände im Spiel hat. Und beide werden vor Entscheidungen gestellt, die sie auf verschiedene Wege führen.

Gameplay:
In diesem Rollenspiel könnt ihr wiederum aus etwa 108 Charakteren sechs für eure Party verpflichten. In den vielen rundenbasierten Zufallskämpfen setzt ihr physische Attacken, Items, Runenmagie und bei entsprechender Partnerwahl auch starke Kombis ein. Mit den gewonnenen Erfahrungspunkten levelt ihr die Kämpfer auf, rüstet sie mit erbeuteten Accessoires aus oder nehmt das Geld und kauft in den Geschäften der Städte neues Inventar. Mitunter kommt es auch zu großen strategischen Schlachten, in denen ihr ganze Armeen wie in militärischen Sandkastenspielen befehligt. Als dritte Variante müsst ihr stellenweise allein in einem Duell euren Gegner bezwingen. Hier wählt ihr aus drei feststehenden Optionen, die je nach Geschick den Sieg erringen. Auf der Karte bewegt ihr euch zu Fuß oder per Schiff. Später könnt ihr auch bequem von eurem Hauptquartier aus teleportieren. Gespeichert wird in Gasthäusern oder an sehr hilfreich postierten Speicherpunkten. Das Gameplay wurde 1:1 vom Vorgänger übernommen.

Grafik:
Etwas aufpoliert, bunter, abwechsulngsreicher, aber auf durchschnittlichem Niveau angesiedelt. Optisch möchte man das Spiel fast veraltet nennen, doch es hält konsequent seinen Stil durch und brilliert mit den vielen unterschiedlich angelegten Charakteren. Es gibt nur ganz wenige und kurze Rendersequenzen, Suikoden II setzt auf das bekannte Äußere des ersten Teils. Und so passen beide Spiele nicht nur storytechnisch gut aneinander.

Atmosphäre:
Es ist ein irrsinnig aufregendes Vergnügen die kleine Truppe zu einer schlagkräftigen Armee aufzubauen, die Städte und Dungeons nach neuen Mitstreitern zu durchstreifen, Quests zu ihrer Rekrutierung zu erfüllen. Da wirklich jede einzelne Person ein eigenes Universum besitzt, macht es ordentlich viel Spaß in deren Welt einzutauchen und an ihr teilzunehmen. Und da beide Games lose aufeinander abgestimmt sind, eine sehr interessante Geschichte mit vielen Querverbindungen erzählen, lässt sich der Spieler gern gut 70 Stunden lang an ein fesselndes Rollenspiel binden.

Meinung:
Ein fantastisches Spiel. Schön, dass man versucht hat Suikoden II an den Vorgänger anzuhängen und den Stil stur beibehalten hat. Als Krönung könnt ihr eurem Helden aus dem ersten Teil im Spiel begegnen und ihn sogar rekrutieren. Voraussetzung dafür, ihr ladet zu Beginn einen Spielstand von Suikoden.
Das Spiel muss leider mit einer mangelnden deutschen Umsetzung kämpfen, aber diesen Nachteil kann man locker ignorieren, da Gameplay und Atmosphäre den Spieler von Beginn an packen und mit einem wunderschönen Rollenspiel verwöhnen. Beide Teile sind absolutes Muss in jeder Sammlung!

Ein Tipp am Rande:
Nach dem großen Finale werdet ihr in den Konferenzsaal gebeten. Geht stattdessen in die Halle zu Viki, teleportiert euch noch einmal zurück. Nehmt den Pfad nach Südosten und sucht die Stelle auf, wo ihr mit Jowy das Zeichen in den Fels geritzt habt.