Wild Arms

Die Story:
Vor 1000 Jahren tobte eine Rasse von Metall-Dämonen durch Filgeia. Ausgesandt von ihrer Heimatwelt Hiades brachte sie Zerstörung und Dunkelheit über den einst so blühenden Planeten. Doch die Menschen fanden in den Elws und in den mächtigen Wächtern starke Verbündete und schlugen die Invasoren zurück. Der Kampf war siegreich, aber man hatte einen hohen Preis zu zahlen. Die Wächter verloren ihre Stärke, das Land konnte seine Lebenskraft nicht mehr erhalten und verödete, die Schwachen verschwanden. Die Elws waren die ersten, die nie wieder gesehen wurden, dann traf man auch die einst so mächtigen Verbündeten, die Wächter nicht mehr an.
Jahrhunderte vergingen, in denen die Metall-Dämonen auf ihre Chance warteten, um schließlich erneut das Land mit Krieg zu überziehen. Die Wächter bieten nun noch einmal all ihre Kraft auf und legen das Schicksal Filgeias in die Hände dreier junger Leute. Eine Prinzessin, ein Schatzsucher und ein Abenteurer werden den ungleichen Kampf beginnen.

Gameplay:
In diesem rundenbasierten Rollenspiel steuert ihr eure drei Helden durch zweidimensionale Welten. Kommt es zum Kampf, schaltet das Game in eine 3D-Arena, wo ihr zwischen verschiedenen Optionen wählen könnt: Angriff, Magie, Abwehr, Items benutzen, Unterstützung durch die Wächter. Zudem dürft ihr auch den Autopiloten einschalten und euch entspannt zurücklehnen oder lieber gleich fliehen. Als Belohnung gibt es für bestandene Gefechte Erfahrung, Geld und Items. Geplünderte Schatztruhen bessern euer Inventar genauso auf wie Geschäfte mit Händlern in den Städten oder im freien Feld. Sehr interessant für euch, jeder eurer Helden verfügt über bis zu vier spezielle Fähigkeiten, die euch vor allem in den Dungeons sehr hilfreich sind und oft erst in der Kombination mit den Kameraden euer Vorankommen garantieren. Quests ergeben sich aus dem Voranschreiten im Geschehen, gespeichert wird in Gaststätten und an diversen Speicherplätzen in den Dungeons.

Grafik:
Das Spiel hat schon zwei Jahre hinter sich, gehört also zu den ersten Games auf der PlayStation. Von daher ist die recht simple Grafik auch keine so große Überraschung. Das erinnert an SNES- und MegaDrive-Zeiten, punktet aber mit größeren Arealen, sauberen Animationen und kleinen, feinen Magieeffekten. Das wirkt schlussendlich gediegen und ordentlich, vergleichbar mit dem Rollenspiel-Hit Suikoden von Konami.

Atmosphäre:
Eine intelligente Story, die mit viel Engagement für die Hintergründe der Handlung vorgetragen wird und auch ihre witzigen Seiten hat. Das Feature der verschiedenen Spezialfähigkeiten der drei Helden, die erst zusammen angewendet den Erfolg garantieren, bringt den Rollenspielcharakter angenehm ins Blickfeld. Besonders auffallend wird das, müsst ihr einzeln in Dungeons den Weg für eure Mitstreiter bahnen. Das wird sehr verständlich vermittelt und lässt das Game dann doch deutlich aus dem RPG-Angebot hervorstechen.

Meinung:
Unbestritten ein Highlight. Auch wenn es die technischen Möglichkeiten der PlayStation nicht einmal ansatzweise nutzt, ist es doch handwerklich perfekt inszeniert. Story und Gameplay punkten sofort und begeistern den Spieler. Vor allem der unübersehbare Teamgeist eurer Party wird euch viel Freude beim Durchspielen bringen. Aber Vorsicht ist geboten, verfolgt ihr den roten Faden der Geschichte, kann dieser unter Umständen schon mal verloren gehen. Dann hilft nur konsequentes Nachfragen und Nachforschen - na gut, das ist halt ein Rollenspiel...
Kaufen, wenn ihr mich fragt.

Ein Tipp am Rande:
Im Waldgefängnis könnt ihr ein kleines Hündchen ansprechen, das euch das ultimative Rollenspielgeheimnis verrät.