Ar tonelico II  Melody of Metafalica

Die Story:
Dieses zerbrechliche Land Metafalss, dieses schwebende, karge Etwas zwischen Himmel und Abgrund träumt seit Jahrhunderten den Traum vom verheißenen Paradies. Man muss nur einen Hymnos singen, das Lied Metafalica, und die Welt wird sich in einen blühenden Garten verwandeln. Doch alle Versuche schlugen bisher fehl.
Croix Bartel ist Soldat der Grand Bell, der regierungstreuen Truppe, die immer noch die Vision von Metafalica zu verwirklichen trachtet. Sein Leben legt er vertrauensvoll in die Hände des Schicksals, das ihn dazu bestimmt hat, die Goddess Maiden zu beschützen, die Herrin, die den Hymnos singen soll. Ihnen entgegen stellt sich die Sacred Army, Vertreter des alten Glaubens, die die bestehende Gottheit verehren und keinerlei Veränderungen wünschen. Auch das verkündete Paradies auf Erden kann sie nicht verlocken. Und so prallen beide Armeen aufeinander. Der Kampf um ein einziges Lied und die damit verbundenen gewaltigen Umwälzungen beginnt zu eskalieren.

Gameplay:
Zwei Kämpfer und zwei magiebegabte Sängerinnen wählt ihr aus euren insgesamt acht Streitern aus und stellt sie dem Kontrahenten entgegen. Ein Zeitbalken gewährt euch begrenzten Handlungsraum, während ihr physisch angreift, auf Skillfähigkeiten und Itemeinsatz zurückgreift oder die magischen Zaubersprüche eurer Reyvateils ausnutzt. Ist euer Limit abgelaufen, verteidigt ihr euch und eure Begleiterinnen, indem ihr einen durchlaufenden Strichcode entsprechend pariert. Nach jedem Kampf gibt es Geld, Items und Erfahrungspunkte sowie einen Bonus, den ihr einsetzt, um euch mit euren Reyvateils zu vernetzen und in ihren Seeleninnenleben nach weiteren mächtigen Magieattacken zu suchen. Diese Dives genannten Exkursionen bestimmen einen Großteil des Games und binden euch emotional immer stärker an den jeweiligen Partner. Items dürfen zu verbesserter Ausrüstung weiterentwickelt, Gegenstände in Geschäften nachgekauft und Spielstände an sinnvoll platzierten Speicherpunkten festgehalten werden. Hier könnt ihr euch auch komplett regenerieren, inklusive erfrischender Badeeinlagen für eure Begleiterinnen.

Grafik:
Weiterhin eher durchschnittliche Optik, die aber zum Vorgänger in einigen Punkten eine klare Verbesserung erfahren hat. So wirkt das Charakterdesign doch erheblich ausgefeilter, sind grafische Effekte besser in Szene gesetzt und haben sich Details auf dem Bildschirm auch farblich einer Frischzellenkur unterzogen. Der Animestil wirkt bei aller Bescheidenheit der Mittel doch recht nett und überzeugend. Grafisch immer noch ein solides Spiel.

Atmosphäre:
Japanisches Rollenspiel, das sich ohne Zweifel in die Herzen der spielenden weiblichen Gamer eingraben wird. Das Hauptaugenmerk des Sujets richtet sich eindeutig auf die erotisch komplizierten Verbindungen der Mädchen mit dem moralisch integren Helden. Das wirkt im ersten Moment schon unfreiwillig komisch, entpuppt sich aber nach einiger Spielzeit als ernsthaft gemeintes Feature. Obwohl in dem Spiel viel, sehr viel gesungen wird (allein 19 Popsongs werden im Anspann gelistet), kommt der Soundteppich mit klassisch orchestralem Habitus daher. Passt irgendwie alles gut zusammen.

Meinung:
Wem der erste Teil gefallen hat, der muss natürlich auch die Fortsetzung haben. Das Spiel ist hübsch gemacht, sieht niedlich aus, trägt aber trotzdem die für das Genre typische Gewichtigkeit in sich. Das rutscht nie ins Lächerliche ab. Zudem gibt es für den Gamer eine Menge zu erleben und vieles am Wegesrand zu erledigen - ja, und zu lesen. Text muss man mögen. Größere Passagen sind erfreulicherweise auch englisch synchronisiert, was einen wichtigen Pluspunkt für die Atmosphäre darstellt.

Ein Tipp am Rande:
Beim Synthetisieren werden je nach beteiligtem Reyvateil andere Spielarten der Gegenstände fertiggestellt. Es lohnt sich, hier ein wenig zu experimentieren.