Ar Tonelico  Melody of Elemia

Die Story:
Sol Ciel wurde zweimal zerstört. Was dann noch übrig blieb, war ein kümmerliches, zerbrechliches Gebilde einer Welt, das sich mit Mühe und noch mehr magischer Kraft gerade so in der Schwebe hielt. Ar Tonelico, der Turm, der die obere Welt mit der unteren verband, sorgte auch für das bisschen Zusammenhalt, das die Überlebenden brauchten, um im täglichen Kampf für ihre Existenz überstehen zu können. Der Turm aber barg auch die größte Gefahr, größer noch als die ewigen Kriegereien der verschiedenen Völker von Sol Ciel. Der Turm gebar Viren, die im ständigen Fight mit den Beschützern des instabilen Gleichgewichtes keine Handbreit freiwillig zurückwichen. Als eine neue Spezies von Viren auftauchte, machte sich einer der Apostels of Elemia, Lyner Barsett, auf die Suche nach einem heiligen Artefakt, der allein den Feind aufzuhalten versprach. Eine schwere, übermenschliche Anstrengung lag vor ihm.

Gameplay:
In diesem rundenbasierten Rollenspiel wählt ihr aus insgesamt acht Charakteren drei Krieger und einen Magier für den Kampf. Eine Zeitleiste zeigt euch dabei die Reihenfolge der Einsätze an. Zur Wahl stehen euch physische Angriffe, Skillfähigkeiten, Items und natürlich die magischen Fähigkeiten eures Zauberers. Dieser ist ein sogenannter Reyvateil. Ein Mädchen, halb Mensch halb Cyborg, mit dem sich der Held der Geschichte auch technisch zusammenschließen kann, um im Innenleben, praktisch in den Tiefen der Festplatte, nach weiteren magischen Zauberkräften zu suchen. Nach dem Kampf erhaltet ihr Geld und neben den üblichen Erfahrungspunkten auch Gutschriften für die Erforschung der Sphären eures Reyvateils. Findet ihr spezielle Rezeptkarten, dürft ihr auch diverse Gegenstände selbst herstellen und kombinieren. Zur Orientierung steht euch eine sehr gut funktionierende Karte zur Verfügung. Auch wird euch angezeigt, wann mit dem Zusammentreffen verschiedener Gegner zu rechnen ist. Kaufen und Verkaufen könnt ihr in den Geschäften der Städte oder bei fliegenden Händlern. Geheilt wird in Herbergen und teilweise auch an den Speicherpunkten. Das Spiel bietet zwei große Handlungsstränge und insgesamt sieben unterschiedliche Enden. Die Entscheidung darüber verbirgt sich in schicksalhaften Fragen, die euch während des Storyverlaufes gestellt werden.
Handbuch: französisch

Grafik:
Sehr bescheiden. Das ist der typisch japanische Animestil, der sich aber ohne größeren Aufwand auf das Wesentliche beschränkt. Eigentlich bewegt sich die Optik lediglich auf einem guten PS1-Niveau, hat aber auch ihre schönen Momente. So sind einige der Magien recht hübsch anzuschauen, füllen auch schon mal Effekte den ganzen Bildschirm aus. Grafisch wird das Game aber niemanden zur Begeisterung treiben können. Muss man so hart sagen.

Atmosphäre:
Die Story überzeugt sofort. Das Spiel zergliedert sich ja in drei Phasen, die aber einen durchgehenden Storystrang bilden. Das Geschehen wird interessant und mit einem sehr feinen Humor dargestellt, die Charaktere wissen zu gefallen. Man wird dabei den Eindruck nicht los, dass es die Entwickler vor allem auf weibliche Käufer abgesehen haben. Zu politisch korrekt verhält sich der Held, zu romantisch verspielt wirken die doch recht häufigen sexuellen Andeutungen. Aber der Charme des Spiels wird einen jeden in seinen Bann ziehen.

Meinung:
Obwohl es ein ganz einfaches Spiel ist, begeistert es den interessierten RPG-Fan vom ersten Augenblick an. Die Geschichte ist gut, die Helden amüsant und der Stil liebevoll gehalten. Vor allem die Parallelen zur heutigen Computergeneration fallen angenehm auf. Ar Tonelico  Melody of Elemia kann ich nur wärmstens empfehlen. Das ist kein Fehlgriff.

Ein Tipp am Rande:
Mitten im Spiel bekommt ihr plötzlich die Credits angezeigt. Lasst euch nicht täuschen, es geht noch weiter.