Atelier Iris: Eternal Mana

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Gust Co.,Ltd.
Sprache: englisch
Format: DVD - März 2006

Die Story:
Die Menschen von Regallzine leben ein friedliches Leben. Sieht man vom gelegentlichen Auftreten einiger Monster ab, geht das schon seinen geordneten Gang. Woanders muss man schließlich auch mit wilden Tieren auskommen. Was die allermeisten Menschen freilich nicht wissen, sie sind nicht ganz allein. Manawesen, spirituelle Kräfte, die ihre magischen Fähigkeiten aus der Natur ziehen, sind mit ihnen. Nur ganz wenige Menschen sind in der Lage, die Manas zu sehen, mit ihnen zu kommunizieren, sich mit ihnen zu verbünden. Diese Auserwählten nennt man Alchemisten. Klein Kiesling ist einer von ihnen. Sein Weg führt ihn in die sagenumwobene alte Ruinenstadt Avenberry. Ein Ort voller Geheimnisse. Magischer Anziehungspunkt für Abenteurer aus aller Herren Länder. Am Fuße des Berges, dessen Gipfel die alten Steine zieren, hat sich eine prosperierende Stadt entwickelt: Kavoc. Als Klein Kiesling schon kurz vor den Toren der Stadt ein Wäldchen durchreist, wird er von einem gewaltigen Falcon Hawk gestoppt. Eigentlich kein Problem, doch dem Alchemisten sind die hilfreichen Elemente ausgegangen und er muss sich wohl oder übel auf ein längeres Gefecht einstellen. Aber gerade noch rechtzeitig wirbelt ein Mädchen an ihm vorbei und wischt mit seinen überdimensionierten Krallenpranken dem Vogel übers Gefieder. Hilfe im perfekten Timing. Das nette Fräulein fragt, ob es den jungen Mann bis zur Stadt geleiten soll, doch er lehnt dankend ab und bereut es schon im nächsten Augenblick. Nichts zu machen. Aber nach Kavoc muss er sowieso, denn dahinter liegt Avenberry.

Gameplay:
In diesem rundenbasierten RPG wählt ihr aus euren sechs Helden drei für den Kampf aus. Ein Wechsel ist jederzeit ohne Zwischenzug möglich. Neben den üblichen physischen Angriffen nutzt ihr auch eure Skillfähigkeiten, Items, verteidigt oder flieht schlichtweg. Klein beherrscht als Alchemist auch die variantenreiche Verschmelzung von Elementen, die dem Spiel seinen Namen gab. Für jeden Sieg gibt es Geld, nützliches Beutegut und Erfahrungspunkte. Rüstet ihr euch mit Manaspirits aus, erhalten diese ebenfalls einen Bonus, den sie zur Steigerung eurer Spezialtechniken einsetzen. Das Geschehen gruppiert sich um die Stadt Kavoc, in der ihr euer Hauptquartier bezieht. Von hier aus streift ihr durch die Umgebung, immer auf der Suche nach dem nächsten Schlüsselerlebnis oder der Erfüllung kleinerer Seitenquests. Kaufen könnt ihr in Geschäften rund um den Globus, verkaufen aber nur in ganz wenigen Läden, was bei begrenzter Tragefähigkeit zu häufigen Rückzügen zwingt. Dank der Kreisarchitektur eures Abenteuers aber kein ernsthaftes Problem. Gespeichert wird an ausliegenden Speicherbüchern oder in Ruhepunkten, wo ihr euch auch heilen lassen könnt und einen Überblick auf die Statistiken erhaltet.

Grafik:
Das Spiel erinnert optisch stark an die ersten beiden Suikoden-Teile. Bei Arlan ist die Ähnlichkeit zu Jowy Atreides frappierend. Trotz der leicht antiquiert wirkenden Grafik läuft das Spiel sehr ruhig und ohne sichtbare Mängel. Klare, saubere Bilder, hübsche raumgreifende Effekte und interessant gestaltete Handlungsorte. Da wird natürlich viel Hardwareressource verschenkt, aber das Game will ja gar nichts anderes sein und zieht den Stil auch gnadenlos durch. Das war nicht die schlechteste Entscheidung.

Atmosphäre:
Rollenspiel der ganz alten Schule, mit viel Liebe und noch mehr Hingabe erzählt. Die Charaktere sind erstaunlich tiefgreifend angelegt und dank der teilweise recht großzügigen Sprachausgabe auch hinreißend vermittelt. Es macht wirklich Spaß ihnen zuzuhören und ihr Verhalten zu beobachten. Da muss man Gust schon ein dickes Lob aussprechen.

Meinung:
Es ist eine Kaufempfehlung ersten Grades. Im Vorspann wird man schmerzlich darauf hingewiesen, dass hiermit schon der sechste Teil der Serie vorliegt, und spätestens jetzt muss man auch zulangen. Logisch hätte man mit zeitgemäßer Grafik noch mehr reißen können, aber der Charme des Games zieht seine Kraft nicht zuletzt gerade aus der verstaubt wirkenden alten Optik. Ein Hin und Her an Gefühlen, doch das Ergebnis überzeugt schließlich jeden Zweifler. Kaufen!

Ein Tipp am Rande:
Hütet euch vor Händlerknirpsen, die euch etwas unterm Ladentisch verscherbeln wollen. Sauteuer das Zeug, bringt nichts im Wiederverkauf und meistens habt ihr davon schon ein Exemplar. Zumal das vorlaute Kerlchen euch immer und immer wieder das gleiche Item andrehen will.