Champions of Norrath

Die Story:
Kelethin, die Stadt der Waldelfen hoch in den Wipfeln der Bäume von Feendunkel gelegen, versinkt in einem Hagel von Flammenpfeilen. Grimmige Orks und blutrünstige Goblins stürmen durch die Wälder und belagern die einst so friedliche Idylle. In seiner größten Not wendet sich König Leithkovias an die Streiter im Lande Norrath und bittet um Unterstützung. Hilfe ist dringend geboten, denn die Belagerer treibt abgrundtiefer Hass in die Schlacht. Hass, geschürt vom Höllendämon selbst, von Innoruuk.
Während die Katapulte unaufhörlich Feuerkugeln in die Baumkronen jagen, tritt ein unerschrockener Kämpe vor den König und bietet seine Hilfe an. Ihr seid es, die vor den König treten. Und ihr werdet den Anführer der Orks verfolgen. Werdet unerbittlich seinen Spuren folgen, bis ihr schließlich dem Prinzen des Hasses gegenüber steht, bereit für den letzten Kampf.

Gameplay:
Hack 'n' Slay in guter alter Diablo-Tradition und drei Schwierigkeitsstufen. Ihr wählt aus fünf verschiedenen Rassen euren Kämpfer, dürft dabei bis zu drei Mitstreiter per Multitap oder Online zur Unterstützung heranziehen. Die Rassen (Barbar, Waldläufer, Zauberer, Schattenkrieger, Kleriker) unterscheiden sich deutlich in der Waffen- und Ausrüstungswahl, verfügen über getrennte Skillentwicklungen und Magiefähigkeiten. Im Kampf erbeutet ihr neben Gold und nützlichen Items auch Erfahrungspunkte, die ihr zur Verbesserung eurer Attribute mit jedem Levelaufstieg entsprechend zuordnen könnt. Teleportationspunkte erleichtern euch das Reisen, eine Rückruffunktion bringt euch zum nächsten verfügbaren Händler. Die Kamera, die euch von Schräg oben verfolgt, kann in drei Zoomstufen justiert werden. Freundlich verteilte Speicherpunkte geben euch die Möglichkeit euer Vorankommen im Spiel zu sichern.

Grafik:
Überwältigend gut. Die abwechslungsreichen Dungeons sehen brillant aus, sehr detailliert und knackig scharf. Viele kleine Animationen am Rande verwöhnen das Auge des Spielers. Snowblind haben sich wirklich alle Mühe gegeben, eines der grafisch imposantesten Spiele auf der PS2 zu gestalten. Saubere Arbeit, großes Lob!

Atmosphäre:
Ein Hack-Schlitzer vor dem Herrn. Man fegt mit wahrer Inbrunst durch die Gegnerschar und freut sich am Metzeln, als wäre schon wieder Weihnachten. Das flutscht so locker von der Hand und verführt den User obendrein mit einem der genialsten Soundtracks des Genres. Dezent eingesetzte klassische Motive, die zumeist nur kurz angedeutet werden, um sie sofort wieder zurückzunehmen, damit Platz ist für beklemmend realistische akustische Umgebungseindrücke. Aber, das darf man nicht unkommentiert lassen, die deutsche Sprachausgabe schmeichelt nicht unbedingt den Ohren. Hier wären ambitionierte Sprecher wünschenswert gewesen. Trotzdem, tolles Feeling beim Spielen.

Meinung:
Ich hatte beim ersten Durchspielen erheblichen Ärger mit technischen Problemen, beim zweiten Mal hielt es sich dagegen schon etwas in Grenzen. Daher auch die eher verhaltene Bewertung. Woran dieses Manko liegt, weiß ich nicht zu sagen. Lässt man dies unberücksichtigt, bekommt man mit Champions of Norrath  ein atemberaubend schönes Spiel in die Hände gelegt. Wer gern und kräftig den Säbel schwingt und Spaß mit wilden Magieblitzen verbindet, sollte sich das Game auf gar keinen Fall entgehen lassen. Ein prima Hack 'n' Slay!

Ein Tipp am Rande:
Ihr werdet sehr schnell auf Ausrüstungen stoßen, die euch sicher verlockend vorkommen sollen. Aber Vorsicht! Meist sind die höllisch schwer und verbrauchen eure ganze Tragekraft, zudem dürft ihr sie erst in sehr hohem Levelniveau anlegen. Und bis dahin ist es erfahrungsgemäß noch ordentlich weit. Lasst sie deshalb lieber beim Händler und kauft euch dafür etwas, das ihr jetzt schon tragen könnt.