EverGrace

Die Story:
Als das Rieubane-Imperium in der Blüte stand, erhob sich der Legendäre Krieger auf dem Edinbury-Kontinent und nahm den Kampf auf. So mächtig war dieser Streiter, dass Morpheus, der Zauberer des Imperiums, ihn gefangen nahm, um hinter das Geheimnis seiner Kraft zu kommen. Es war das Crest, jenes mystische Mal, das so viel Macht in sich barg. Und Morpheus forschte weiter, bis eines Tages das Imperium verschwand.
Einhundert Jahre später werden ein Junge und ein Mädchen geboren, Darius und Sharline. Auch Darius ist mit einem Crest auf der Hand zur Welt gekommen, auch er wächst zu einem stattlichen Krieger heran. Als er eines Tages auf einen magischen Billiana-Baum trifft, wird er ungewollt in eine andere Welt teleportiert. Er weiß nicht, wo er ist und wie er hier her kam. Er weiß nur eins, dass er wieder zurück will, so schnell es irgend geht.
Gar nicht so weit entfernt liegt ein Mädchen im Wald, bewusstlos und allein - Sharline.

Gameplay:
Mehr eine Mischung aus Action-Adventure und Rollenspiel. Aus der Third-Person-Sicht steuert ihr euren Helden von Zufallskampf zu Zufallskampf, löst dabei diverse Rätsel, kauft und verbessert anschließend eure Waffen und Ausrüstungen durch hinzugefundene Items oder mit Hilfe eines entsprechenden Händlers. (Achtung, die Ausrüstung nutzt sich allmählich ab.) Der Händler ist praktischerweise gleich im Speicherpunkt integriert. An den Speicherpunkten könnt ihr auch die Story zwischen Darius und Sharline wechseln. Ihr habt die Wahl, jeden der beiden Handlungsstränge separat durchzuspielen, oder hin und her zu switchen. Beim Endgegner trefft ihr euch so oder so.
Euch stehen drei Zoomstufen zur Verfügung, ihr könnt die Kamera mit R1 nachjustieren, ein selbstangelegtes Monster- und Itemregister besuchen und als kleines Nebenbeifeature die Fensterfarbe verändern.

Grafik:
Eigentlich war das Game noch für die PSone konzipiert und von daher rührt auch die eher bescheidene optische Ausstattung. Trotzdem sind die Bereiche nett anzuschauen, die Charaktere wirken richtig hübsch und sind ordentlich animiert. Das kann man so gelten lassen - wir stehen ja noch immer am Anfang.

Atmosphäre:
Es ist FromSoftware, immer ein bisschen melancholisch, etwas weltverloren und einsam. Die Charaktere scheinen wirres Zeug zu reden, man hat überhaupt keine Ahnung, was da abgeht und fühlt sich mutterseelenallein. Aber das hat seinen Reiz. Sieht man EverGrace als Echtzeit-Rollenspiel, passen die Details sehr gut zueinander.

Meinung:
Ich geb's zu, ich bin ein kleiner Fan der japanischen Spieleschmiede. Ihre Games sind alles andere als Highlights, zählen auch nicht zu den Top-Sellern der Branche, aber sie haben irgendetwas, das mich magisch anzieht. Mitunter muss man sich erst etwas einarbeiten, dann aber offenbart sich der Zauber dieser Spiele und man fühlt sich sehr angenehm berührt von der einfachen Grafik und den spannend erzählten Geschichten.
Nicht jedermanns Sache, aber einen Versuch wert.

Ein Tipp am Rande:
Beginnt mit Darius. Kauft euch die Panzerstiefel und das Azur-Stirnband (nutzen sich nicht ab), erschlagt die Pararady (Libelle) im Torbogen - lässt eine blaue Beere fallen, die euch 5 Status-Punkte bringt - betretet den Laden und verlasst ihn wieder. Nun ist die Pararady erneut zur Stelle und ihr könnt euch die nächsten 5 Punkte verdienen. Auf diese Weise kommt ihr relativ schnell zu etwas Muskelmasse.
Das Prinzip funktioniert mit Sharline ähnlich.