|
Gladius
Genre: Rollenspiel
Entwickler: LucasArts
Sprache: englisch
Format: DVD - November 2003
Die Story:
Als die beiden Heere Nordaghs und Imperias aufeinander trafen, nannte man das den Großen Krieg. So
furchtbar, so grässlich, so blutig die Schlacht, dass allein der aufgestaute Hass und die Wut der Kämpfenden den
Dunklen Gott heraufbeschwor. Sein Feldzug war viel unerbittlicher und drohte die Menschheit zu
verschlingen, doch stellten sich ihm mit den Walküren die Mächte des Lichts entgegen. Ihre Anführerin opferte
sich und versiegelte mit ihrem Tod den grausigen Herrscher der Finsternis. Die Menschen errichteten einen
Tempel über dem Ort der Geschehens.
Die Jahrzehnte vergingen. Längst sind die kriegerischen Auseinandersetzungen einem zaghaften aber
andauernden Frieden gewichen. Die Recken beider Reiche ziehen jetzt als Gladiatorschulen durch die Lande
und veranstalten Schaukämpfe, um den Fähigsten unter ihnen zu ermitteln. Dieser tritt dann in Caltha, der größten
Arena weit und breit und Standort des heiligen Tempels, gegen den bestehenden Champion an. Ursula und Urlan, Tochter und
Sohn des Barbarenkönigs Orin der Zweite, sind ebenfalls mit einem jungen und noch unerfahrenen Team unterwegs. Doch
ihr Führer ist ein alter Fuchs und brillanter Lehrmeister. Für ihn gibt es nur ein Ziel: Sieg in Caltha! Dazu aber
muss er seine Schüler durch eine lange Reihe von Turnieren führen.
Gameplay:
Ein bis sechs Kämpfer wählt ihr vor jedem Fight aus eurem Kader von insgesamt 25 Charakteren aus. Die
Streiter rekrutiert ihr gegen Geld in den verschiedenen Arenen, manchmal bieten sie sich euch aber auch von sich aus an.
Vor jedem Turnier werden euch die Bedingungen genannt und die Möglichkeit gegeben, euer Team
dementsprechend zu formieren. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, wobei euer Zug darin besteht, einen
Balkendurchlauf im richtigen Moment zu stoppen. Mit dieser Methode löst ihr physische Attacken aus, wirkt
Magie und spezielle Skilltechniken. Jeder eurer Kämpen verfügt über individuelle Fähigkeiten, die ihr nach
Erfahrungsstand erweitern und ausbauen könnt. Geld und Items erhaltet ihr als Beute von besiegten Gegnern
oder findet sie in Schatzkisten auf dem Schlachtfeld. Niederlagen sind kein Problem, lediglich das Startgeld ist
damit vertan. Geratet ihr aber bei euren Wanderungen von Arena zu Arena in einen Hinterhalt und werdet hier
besiegt, verliert ihr die erschlagenen Gefährten für immer und euch selbst droht der Game Over-Bildschirm.
Quests erhaltet ihr bei Gesprächen im Feld oder von Händlern, bei denen ihr euch
logischerweise mit neuem Gerät eindeckt und Überflüssiges veräußert. Gespeichert wird im Feld oder auf
auf Anraten der Konsole. Euch steht die Möglichkeit mit einem Freund im Koop-Modus zu spielen und eine
Head-to-Head-Variante zur Verfügung.
Grafik:
Da gibt es deutliche Schwankungen. Während die Charaktere wirklich gut gelungen sind und vor allem durch
sehr genaue Animationen auffallen, sind einige der Hintergründe platt und unvollkommen. Dann aber erscheinen
Teile der Arena wiederum fein ausgearbeitet und wissen die Effekte magischer Anwendungen zu gefallen, im
Gegenzug wirkt das Publikum plump und einfältig. Das wird zum Wechselbad der optischen Gefühle. Die Arenen
sind aber sehr abwechslungsreich gestaltet und wissen in ihrer Aussage zu überzeugen. Mittelmäßige Grafik mit
einigen Höhepunkten.
Atmosphäre:
Es ist kein traditionelles Rollenspiel. Eher ein rundenbasierter Actionprügler mit strategischen Elementen. Das
entzieht sich einer genauen Bewertung und holpert auch in wenig in der Erzählstruktur. Dabei überzeugen aber
die Kämpfe, die allesamt genau geplant und gut durchgeführt werden wollen in iher Komplexität. Wer Spaß am
Experimentieren mit neuen Stilformen findet, der wird hier einiges an Überraschungen erleben dürfen.
Meinung:
Ein Achtungserfolg. Das wirft mich jetzt nicht vor Begeisterung quer durchs Wohnzimmer, aber Gladius hat
mich mit seinen vielschichtigen Kampfmodellen zeitweise fesseln können. Die Geschichte bekommt leider erst
spät einen gewissen Tiefgang und überzeugt nur im Nachhinein. Das Herumziehen von einem Kampf zum nächsten, immer auf
der Suche nach dem erforderlichen Visum für eine weitere Arena, kann dabei ermüden, ließ sich aber wohl in
der Gestaltung des Games nicht vermeiden. Nett und einer Erwähnung wert ist es allemal.
Ein Tipp am Rande:
Ja, die beschworenen Skeletons in ihrem Pass-Modus sind an entwicklerischer Dummheit kaum zu toppen. Ihr
könnt euch aber den Unsinn zunutze machen wenn ihr in zeitkritischen Situationen nicht an Aktion interessiert
seid. Beschwört eurerseits ein Skelett und ihr dürft euch darauf verlassen, dass währenddessen die
Zeit brav heruntertickt.
|
|