|
Grandia II
Genre: Rollenspiel
Entwickler: Game Arts Co.,Ltd.
Sprache: englisch
Format: DVD - März 2002
Die Story:
Vater Carius hat einen Geohound engagiert, einen bezahlten Haudegen, der für Geld so ziemlich alles macht. Er
soll die Songstress Elena zu einer religiösen Zeremonie begleiten. Eigentlich könnte das Mädchen da auch
alleine hingehen, doch der Weg durch den Wald birgt einiges an Gefahren und die Heilige Schwester ist einfach
zu wichtig, um sie dem Risiko einem Monster zu begegnen auszusetzen.
Ryudo und sein Begleiter, der Vogel Skye, begeben sich mit ihrem Schützling eher lustlos doch pflichtbewusst
zum Ort des Geschehens. Aber etwas läuft schief. Die Zeremonie, das Versiegeln des Bösen, misslingt
und stattdessen ergreifen die Schwingen Valmars Besitz von dem Mädchen. Elena hat ein zweites Gesicht
bekommen. Vater Carius bittet den Geohound die Songstress nach St. Heim Papal State zu begleiten, denn nur Seine Heiligkeit
Pope Zera ist in der Lage Valmar zu exorzieren. Das Trio macht sich auf den Weg.
Gameplay:
Aus insgesamt acht Charakteren weist euch der Computer bis maximal vier Streiter für die Kämpfe zu. Diese
ergeben sich, sobald ihr Sichtkontakt mit den Gegnern aufnehmt und auf diese einstürmt. Ein Umgehen der Feinde
ist also durchaus möglich. Kommt es zur Konfrontation, bestimmt ein Zeitbalken euren Einsatz. Habt ihr euch für
eine bestimmte Handlung entschieden, begebt ihr euch automatisch in die Aktionsphase. Interessant, dass ihr in den
jeweiligen Zeitetappen durch Angriffe der Monster beeinflusst, ja sogar in der Angriffsentwicklung
zurückgeworfen werden könnt. Da ist durchaus auch taktisches Geschick gefragt. Im Gefecht setzt ihr eure
Primärwaffe ein, wirkt Magie oder entwickelt solange euer Manavorrat reicht spezielle Angriffstechniken. Von besiegten
Gegnern erhaltet ihr Waffen, Ausrüstung, Geld und Erfahrungs-, Magie- sowie Spezialpunkte, mit denen ihr
euch in den Levels nach oben arbeitet. Gesteuert wird mit dem linken Stick, mit den Schultertasten schaut ihr
euch um. Auf eine Karte müsst ihr leider verzichten, könnt aber per Dreieck euren Zielort bestimmen, nach dem
sich dann euer mitgeführter Kompass ausrichtet. Zum Speichern stehen euch reichlich Speicherpunkte zur
Verfügung an denen ihr auch eure Kämpfer regeneriert.
Handbuch: deutsch
Grafik:
Mittleres PSone-Niveau. Das ist zwar eine Umsetzung vom Dreamcast, aber auch da war es nicht viel besser. Vom Charakterdesign
bis hin zur Gestaltung der Umwelten überzeugt das nicht. Da werden die technischen Möglichkeiten so gut wie gar nicht
genutzt. Selbst in den Rendersequenzen erreicht das Spiel nicht die Qualität der RPG-Klassiker, wie wir sie von der alten
PlayStation kennen. Dafür wirken die Animationen recht ordentlich und auch einige Magieeffekte sind durchaus sehenswert.
Der Titel wirft grafisch niemanden um, er ist aber auch noch weit genug von der Frustration entfernt
Atmosphäre:
Wenn es äußerlich auch eher wie ein kleines unscheinbares Rollenspiel daherkommt, so offenbart es im Innern doch
eine angenehm fesselnde Tiefe. Die interessante Geschichte um falsche Götzen und das Erkennen der eigenen
Kraft wird mit sehr viel Hingabe und Liebe für ausgefeilte Dialoge erzählt. Die englische Synchronisation ist
wahrlich meisterhaft gelungen. Game Arts nehmen sich die nötige Zeit um gerade im zwischenmenschlichen
Bereich neue Maßstäbe zu setzen. Hier hat Grandia II unverkennbar seine Stärken und hebt es
aus der Masse heraus.
Meinung:
Mitunter stimmt der abgedroschene Spruch von der Grafik, die nicht alles ist, sogar. Es ist der Stil, mit dem uns
die Geschichte vermittelt wird, der schon nach wenigen Minuten Spielzeit den Gamer in seinen Bann zieht. Die
Story offenbart sich als gut durchdacht, vielschichtig und abwechslungsreich. Da kann man das eher grafische
Mittelmaß beruhigt hintanstellen. Der Anspruch, den das Spiel sich gibt, hat mir durchaus gefallen und deshalb
empfehle ich es gern weiter.
Ein Tipp am Rande:
Läuft euch das kleine putzige Hörnchen über den Weg, dann gebt ihm drei der leckeren Poff Nuts - mal sehen,
was passiert.
|
|