Legaia 2: Duel Saga

Die Story:
Für Lang ist das heute ein wichtiger Tag, beginnt doch an diesem Morgen seine Karriere im Vigilance Korps des kleinen Waldstädtchens Nohl. Und was passiert? Er verschläft! Nancy, die Tochter des Kommandanten und so etwas wie eine Schwester für ihn - oder vielleicht doch mehr? - wird ihn wie immer aus dem Bett trommeln müssen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Mit Kochtopf und Kochlöffel...
Was so idyllisch beginnt, wird schon bald tiefer Ernst. Der Aqualith, ein wundersamer Stein, von dem die Gemeinde auf magische Weise frisches Wasser für ihren kleinen See erhält, weckt die Begierde eines seltsamen, Furcht einflößenden Mannes, der plötzlich im Hunter's Wood auftaucht. Keiner ist ihm gewachsen, und so wechselt der Aqualith fast kampflos seinen Besitzer. Nohl, des Wassers beraubt, steht eine schwere Zeit bevor. Doch Lang wäre nicht jung und abenteuerlustig, wenn er dies so ohne Widerspruch hinnähme. Er wird sich auf die Suche nach dem Stein machen. Und da war ja auch noch etwas - etwas, das diesen Fremden und ihn verbindet...

Gameplay:
Klassisches, rundenbasiertes Rollenspiel mit einer kleinen Party von fünf Charakteren, von denen drei am Kampfgeschehen teilnehmen. Dieses bestreitet ihr mit Schwertern, bloßen Fäusten und magischen Attacken. Außerdem wohnt jeder Spielfigur noch eine zweite Seele inne, ein so genannter Origin, der zur Verstärkung mit mächtiger Magie herangezogen werden kann. Der Clou steckt im Kampfsystem selbst. Mit den Richtungstasten könnt ihr vor dem Angriff einzelne Schläge nominieren, wobei die Tasten auch tatsächlich den Trefferbereich markieren. Die Pfeiltaste nach unten bedeutet demnach auch einen Schlag oder Kick nach unten. In diesem Sinne lassen sich nun ganze Kombos zusammenstellen, die ihrerseits verborgene feststehende Kombinationen enthalten können. Diese Arts genannten Angriffe gilt es zu finden und geschickt aneinander zu reihen. Das mag jetzt kompliziert klingen, ist aber ganz einfach und macht den Großteil des Spielspaßes aus.
Quests erhaltet ihr übrigens in der Freecity Kravia in der Hunter's Guild.
Handbuch: deutsch

Grafik:
Nichts Spektakuläres. Es ist hübsch anzuschauen, nette kleine Effekte, ordentliche Animationen - könnte man unkommentiert so hinnehmen. Aber Contrail machen in ihrer Bescheidenheit einfach keinerlei Fehler. Und so wird aus dem grauen Entlein allmählich ein richtig gutes, rundum gelungenes Spiel.

Atmosphäre:
Stellenweise großes Charakter-Kino. Ich denke da zum Beispiel an die Szene im Kerker, in der sich Lang und Maya zum ersten Mal begegnen - das ist doch genial gemacht! Und solche Momente bietet das Spiel mehrfach. Mit größerem Budget und damit optisch verbessertem Outfit wäre hier ein ernsthafter Anwärter auf den Rollenspielthron entstanden...

Meinung:
Obwohl Story und Ausstattung eher bescheiden ausfallen, wird das Game doch gut erzählt und phantasievoll dargestellt. Hinzu kommt eines der allerbesten Kampfsysteme, die euch bisher im Genre begegnet sind. Alles in allem ein Riesenspiel, sehr zu empfehlen.
Schaut bei der Gelegenheit ruhig auch im PS1-Bereich unter Legend of Legaia nach.

Ein Tipp am Rande:
In Kravia steht ein Mädchen vor der Herberge. Ihr solltet Myulla nicht ansprechen, denn wie im wahren Leben verliert ihr dabei nur unnötig Geld und euren guten Ruf...