Mana Khemia: Alchemists of Al-revis

Die Story:
Vayne Aurelius lebt mit seiner Katze Sulpher in einem kleinen Häuschen mitten im Wald, zurückgezogen, allein. Er kann sich an seine Vergangenheit nicht mehr erinnern, weiß nicht, wer er ist, woher er kommt. Eines Tages steht ein Dozent der ehrwürdigen Al-revis Akademie vor seiner Tür und erkundigt sich nach ihm. Man würde ihn gern als Student gewinnen, lädt ihn an die Universität ein. Einen Monat später ist Vayne eingeschrieben, beginnt sein studentischer Alltag. Schnell findet der introvertierte Junge Freunde, die allesamt genau wie er ein wenig aus der Art geschlagen scheinen. Aber das Team wird durch ihr Anderssein nur noch mehr zusammengeschweißt. Und es geschehen überhaupt recht seltsame Dinge. Die Kommilitonen Tony und Renee etwa, die ihnen ständig den Weg verstellen und sie mehr als einmal herausfordern. Oder Miss Isolde, die Lehrerin, die irgendwie mehr über Vaynes Vergangenheit zu wissen scheint. Langsam, nur ganz langsam erschließt sich dem Jungen seine Vergangenheit, wird ihm sein einzigartiges Schicksal zur Gewissheit.

Gameplay:
In diesem Rollenspiel gibt ein Zeitbalken eurer Crew den Einsatz vor. Insgesamt stehen euch acht Charaktere zur Verfügung, von denen ihr drei in die erste Formation setzt, drei weitere zurückstellt, die aber jederzeit in das Geschehen hineinswitchen, während die beiden verbliebenen Kameraden in Ruhephase regenerieren. Ihr benutzt die üblichen Techniken aus physischer Attacke, magischem Angriff oder dem Einsatz von Kampfitems. Lädt sich euer Burstvolumen auf, wird automatisch ein kräftiger, vernichtender Angriff ausgeführt. Im Ergebnis der Kämpfe bekommt ihr Geld, Items und Erfahrungspunkte, die ihr in die Erweiterung von Skillfähigkeiten investiert, allerdings nur, nachdem ihr diverse Gegenstände in eurer Alchemistenwerkstatt hergestellt habt. Die Anleitungen dafür kauft ihr bei verschiedenen Händlern der Uni oder findet sie in Schatztruhen, beziehungsweise bei besiegten Gegnern. Quests erhaltet ihr am Schwarzen Brett im Sekretariat. Euren Tagesablauf bestimmt ein richtiger Stundenplan, der euch allerlei Aufgaben lösen lässt, aber auch Events und Ferien beinhaltet. Gespeichert wird in der Werkstatt und an strategisch platzierten Speicherpunkten in den Dungeons. Je nachdem mit wem ihr euch während der drei Jahre Studium besonders verbunden fühlt, erfahrt ihr ein anderes Ending. Nach dem Durchspielen wird ein sehr fordernder Zusatzdungeon begehbar.
Der Box liegt eine separate Audio-CD des Soundtracks bei.

Grafik:
Der neunte Teil der Atelier-Reihe brilliert mit der bisher besten optischen Überzeugungskraft. Wir haben immer noch die etwas antiquiert wirkende Grafik aus der letzten Konsolengeneration, bewegen uns aber auf einem sehr fein ausgearbeiteten Niveau. Die Umgebungen sind sehr detailliert und bestechen mit vielen kleinen Accessoires. Das sieht angenehm aus und sollte auch dem anspruchsvollen Gamer gefallen. Die Serie bleibt sich im grafischen Bereich treu und das ist auch gut so. Der Wiedererkennungswert ist enorm.

Atmosphäre:
Ein Rollenspiel, das durch die Struktur einer Universität auffällt. Ihr setzt euch auf die Schulbank und lernt wie in einem Tutorium euer Handwerk. Das ist irgendwo genial. Selten hat die Lernkurve so viel Spaß gemacht wie in Al-revis. Die großzügige Sprachausgabe lässt viel vom geschliffenen Charakterdesign auf den Spieler wirken und die Musik verdient an dieser Stelle endlich auch einmal Beachtung. Sehr stimmig und überzeugend. Lediglich dem immer ein wenig weichlich wirkenden Helden hätte man die ein oder andere starke Szene gewünscht.

Meinung:
Ja, das gefällt mir natürlich. Ich bin inzwischen Fan der Serie und erbitte mir noch ein paar Nachfolger davon. Das sind die vielen kleinen Games, die das Herz des Spielers erreichen und eigentlich viel höhere Bewertungen verdienten. Unbedingt kaufen!

Ein Tipp am Rande:
Sprecht am Ende eines jeden Ferientages mit euren Freunden und versucht euch dabei auf eine Person zu konzentrieren. Eine davon wird euer Finale beeinflussen - ihr habt also acht verschiedene Endings.