Puzzlemaniacs

Genre: Geschicklichkeit
Entwickler: 505 Game Street
Sprache: englisch
Format: CD - Mai 2006

Die Story:
Man sollte meinen, Puzzlespiele sind schon uralt und bereits in der Antike zerschnitt man Bilder, um sie danach wieder mühsam zusammenzusetzen. Das wäre aber weit gefehlt. 1763 bearbeitete der angelsächsische Kupferstecher John Spilsbury mit einer Laubsäge eine Landkarte, die er zuvor auf ein dünnes Brettchen geklebt hatte und meinte damit ein sinnvolles Lehrmittel für den Geographieunterricht geschaffen zu haben. Von der Laubsäge 'jigsaw' und dem Wort Verwirrung 'puzzle' leitete sich der Name des damit entstandenen Tüftelspiels ab. Wir sagen kurz Puzzle und wissen sofort, was gemeint ist. Der Spaß an der geduldfördernden Ausdauerarbeit expandierte weltweit. Das umfangreichste Spiel beinhaltet inzwischen über 32.000 Teile und belegt locker die Grundfläche eines Kinderzimmers. Auch die Formen sind vielfältiger geworden und so gibt es heute selbstverständlich auch dreidimensionale Knobelspiele. Aber das sollte soweit bekannt sein. Wenn nicht, genügt ein Blick ins nächste Spielgeschäft eures Vertrauens. Eine Form, das hier im Spiel genannte 'illustrated puzzle', war mir aber bisher unbekannt. Es lohnt sich also doch.

Gameplay:
Drei Varianten der Knobelei erwarten euch. Das klassische zersägte Puzzle, Schiebepuzzle, bei denen ihr Bildteile in einem Rahmen solange verschieben müsst, bis das Motiv wieder hergestellt ist und die bereits erwähnten illustrated puzzle. Hier werden in einem Koordinatenkreuz nach Zahlenvorgaben Felder markiert. Sind diese richtig ausgefüllt, ergeben die Markierungen das gesuchte Bild. Insgesamt verfügt ihr damit über 2.000 unterschiedliche Puzzles. Die Größe der Grundfläche ist aufgrund des logischen Platzmangels auf 4x4 bis 8x8 limitiert. Vier Spielarten stehen euch zur Verfügung. Ihr spielt ganz normal und versucht das Puzzle zu lösen, spielt gegen eure eigene vorgegebene Zeit, löst im Challenge-Modus vorher nicht einsehbare Motive oder spielt mit einem Freund zusammen. Im letztgenannten Fall versucht ihr gemeinsam ein Spiel zu vervollständigen, wer ein Teil richtig zuordnet, bekommt dafür einen Punkt. Im Tutorial wird noch einmal die erwartete Vorgehensweise erläutert, nach jeder Lösung kann gespeichert werden.

Grafik:
Die Bilder sehen sehr unscharf und kontrastarm aus, stellenweise auch verwaschen. Das beeinträchtigt selbst bei so geringer Anzahl der Teile das Zusammenfügen. Außerdem erinnern die Motive eher an längst vergangene Clip Arts einer längst vergangenen Windowsversion als an fantasieanregende Hochglanzfotos. Da wurde reichlich Lorbeer verschenkt - den kriegt die Grafik dann auch nicht.

Atmosphäre:
Es ist die erwartete Knobelei, die allerdings sehr einfach daherkommt. Fordernder erscheinen da schon die Schieberätsel, bei denen man sich einige Zeit beschäftigt sieht. Die sogenannten illustrated puzzle sind wegen ihrer ungewöhnlichen Aufgabenstellung durchaus einen Blick wert.

Meinung:
Ich mag Puzzles und hab sie vor Jahren mit großer Begeisterung zusammengesetzt. Inzwischen ist dieses Vergnügen aus Platzmangel und der Vorliebe für andere Formen der Freizeitunterhaltung etwas ins Hintertreffen geraten, so dass wenigstens der Kauf dieses Spiels mein Gewissen beruhigen sollte. Den Gamer erwartet ein recht schlichter Zeitvertreib, der kaum nachhaltigen Eindruck hinterlassen wird. Ideal sicherlich, wenn man der kleinen Tochter ein wenig Zerstreuung bieten und sie mit dunkler Absicht ans Videogaming heranführen will. Unverzichtbar in Fällen, da sich Frau Pfeiffer zum Hausbesuch angemeldet hat - Wolfenstein im Wäscheschrank versteckt.
Wer ein bisschen an allem interessiert ist, kanns ja mal versuchen, aber empfehlen will ich es nicht unbedingt.

Ein Tipp am Rande:
Freunde japanischer Mangakunst werden entzückt die Kategorie Riho Futaba zur Kenntnis nehmen, in der sie Motiven der Onechanbara-Schönheit wiederbegegnen - das Highlight des Spiels.