Shadow Hearts Covenant
Genre: Rollenspiel
Entwickler: Nautilus
Sprache: englisch
Format: 2 DVD - März 2005
Die Story:
Ein kleines Dörfchen in den Ardennen während des Ersten Weltkrieges. Karin Koenig, Leutnant der
kaiserlich-deutschen Armee, hat in der kleinen Kirche des Ortes eine unheimliche Begegnung mit einem Dämon. Bei
näherem Hinsehen entpuppt sich dieser als ganz normaler Mensch mit der Fähigkeit sich in ein Monster
zu verwandeln. Ehe es sich die junge Frau versieht, zählt sie bereits zu den Gefährten des Harmonixers und
wird mit ihm die Welt bereisen, ständig begleitet von dem alles verschlingenden Weltbrand, dessen Auslöser ein
einziger Schuss in Sarajevo war. Doch schon bald wird den Freunden klar, dass die Welt von einer noch größeren
Katastrophe bedroht wird. Und diese geht, als wolle man der Geschichte vorgreifen, von einem einzelnen
Mann aus... Das Ziel der Reise ist gefunden.
Gameplay:
Gegenüber dem Vorgänger hat sich nicht viel verändert. Noch immer sorgt das Judgement-Rad für die
actionlastige Komponente in einem rundenbasierten Rollenspiel. Wieder kann sich der Held in verschiedene Monster
verwandeln und ihr aus acht Charakteren eine Party von vier Mitgliedern formen. Diesmal wurden die Sidequests
leichter auffindbar gestaltet. Widmet man sich der Lösung all dieser zusätzlichen Aufgaben, erreicht
das Spiel auch deutlich mehr an Umfang.
Untertitel: deutsch
Handbuch: deutsch
Grafik:
Die vorgerenderten Hintergründe sind sehr stimmungsvoll und von bestechender Optik. Waren die Spielfiguren
schon immer sehr detailreich gezeichnet, überzeugen hier auch die Gegner durch ein grafisch gelungenes Design.
Die Schauplätze (es geht wieder quer durch Europa und Asien) sehen authentisch aus, bieten
dem Betrachter deutlich mehr Vielfalt und Farbfülle, als man es noch vom vorhergehenden Teil kennt. Das darf
sich sehen lassen.
Atmosphäre:
Ein wenig ist die Düsternis dem dynamischeren Erzählstil gewichen. Das Game wirkt runder, facettenreicher,
hat dabei aber immer noch die erwachsene Story beibehalten. Angenehm überrascht der allgegenwärtige Bezug
zur jüngeren Geschichtsschreibung. So erfahrt ihr immerhin woher Lawrence von Arabien kam und wohin
Anastasia Romanowa ging - alles nicht ganz so ernst genommen.
Es wurde erkennbar im Blut- und Gewaltbereich abgespeckt, dafür in Bezug auf skurrile Charaktere noch eins
draufgepackt. Erstaunlich, dass das Spiel den Sittenwächtern so locker über den Tisch ging.
Meinung:
Man muss es lieben. Die Veränderungen zu
Shadow Hearts sind allesamt berechtigt. Es geht schon ein
wenig mehr in Richtung Mainstream, hat aber so viel abgefahrenes Potenzial, dass es immer noch aus der Masse
hervorsticht. Ich hab mich köstlich amüsiert. Absolute Kaufempfehlung!
Ein Tipp am Rande:
Gibt es doch eine Zensur?
Beim Gespräch mit Saki nach dem Kampf in der Höhle, erklärt sie, dass sie Yuris Tante sei. Daraufhin
rufen alle erstaunt: "Tante?" - auch Joachim. Worauf Anastasia ihn missbilligend anschaut... In der
nächsten Szene liegt Joachim mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. Was ist da geschehen? Wir wissen
nur, dass Anastasia einen flinken Fuß hat.
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