Shadow Of Memories

Die Story:
Eike Kusch hat sich in das kleine deutsche Städtchen Lebensbaum regelrecht verliebt. Gern kommt er her, spaziert durch die alten Straßen, quatscht mit den Leuten, erfreut sich an den hübschen Fachwerkhäuschen und trinkt seinen Kaffee im Restaurant. Alles ist so recht idyllisch hier. Alles? Nicht ganz, denn es trachtet jemand Eike nach dem Leben. Leider ist dieser Jemand damit auch sehr erfolgreich und so liegt Eike eines Tages tot auf dem Pflaster, vom gemeinen Mörder hinterrücks erdolcht. Doch Eike ist noch nicht ganz hinüber. Er erwacht in einem seltsamen Raum mit übergroßen Mobiliar und einem unwirklich anmutenden Gastgeber, der ihn zurück ins Leben beordert. Er soll den Tod korrigieren und den Frevler überlisten. Eine kleine Zeitmaschine, Digipad genannt, wird ihm helfen vor der Tat die Umstände des Anschlages so weit zu verändern, dass kein Mord stattfinden kann. Das gelingt auch - aber wer sagt denn, dass der Mörder so schnell aufgibt...

Gameplay:
Ihr steuert euren Helden aus der Verfolgerperspektive, könnt dabei die Kamera mit L2 hinter den Charakter positionieren oder mit den Tasten L1 und R1 rotieren lassen. Im Menü verwaltet ihr die gefundenen Items und verfügt hier auch über das Digipad, das euch verschiedene Zeitziele offen lässt. Zum Reisen benötigt ihr Energiekügelchen, die es in der Stadt zu finden gilt. Seid ihr gezwungen ein Kapitel zu wiederholen, könnt ihr die zahlreichen Gespräche auch per Kreistaste abkürzen. Gespeichert wird immer am Ende eines Kapitels. Insgesamt dürft ihr acht verschiedene Endings erleben. Nach dem Durchspielen werden eure Spielergebnisse gespeichert (wichtig) und ihr schaltet einige Bonus-Trailer frei.
Untertitel: deutsch
Handbuch: deutsch

Grafik:
Wunderschön gestaltete Stadt, die sich im Entwicklungsstadium der jeweiligen Zeitepoche detailliert anpasst. Die Charaktere sehen ungemein lebensecht aus, grafisch sauber ausgearbeitet und geradezu hinreißend animiert. Netter Effekt am Rande - reist ihr in der Zeit zurück, verändert sich die Grafik von Farbe: die nähere Vergangenheit, über Schwarz/Weiß: vor einhundert Jahren, bis hin zu bräunlich vergilbt: für das Mittelalter.
Optisch ein Augenschmaus.

Atmosphäre:
Kino pur. Man fühlt sich wie im Sessel vor der Leinwand und schaut mehr, als man agiert. Die eigentliche Aktion ergibt sich aus den Unterredungen, aus denen der Spieler allmählich mehr und mehr der überaus spannenden Story erfährt, bis hin zum grandiosen Finale. Die glänzende englische Sprachausgabe rundet das filmische Erlebnis erfreulich ab.

Meinung:
Ein Lob für Konami und dieses ungewöhnliche Spiel. Die überaus fesselnde Geschichte, die neuartige Erzählweise und die exzellente Umsetzung suchen ihresgleichen. Kein Spiel für actionorientierte Gamer, aber ein Festessen für alle Adventure-Freunde. Ein Erlebnis, das ihr euch unbedingt genehmigen solltet. Ihr werdet es nicht bereuen.

Ein Tipp am Rande:
Der Schalter für die verschiedenen Endings wird umgelegt, wenn ihr Margarete sagt, dass ihr ein Nachfahre seid... oder ihr sagt es eben nicht. Nach dem Abspann erfahrt ihr dann, welches Ziel ihr erreicht habt. Speichert alle fünf Ergebnisse ab (eines hat eine alternative Variante) und ihr bekommt so Zugriff auf das zweigeteilte Storyfinale.