Shin Megami Tensei: Digital Devil Saga

Die Story:
Junkyard heißt ihre Welt. Ein postapokalyptisches Trümmerfeld, in dem sie sich gegenseitig bekämpfen. Denn, so sagt das Orakel im Karma-Tempel, nur der siegreiche Clan wird den Weg ins Nirvana finden. Und so liegen sie wieder einmal in den Ruinen und belauern sich. Auf der einen Seite Serph mit seinen Embryon, auf der anderen die Vanguards unter ihrem Anführer Harley. Doch ihre Aufmerksamkeit wird abgelenkt. Mitten auf dem Schlachtfeld taucht ein seltsames Gebilde auf. Halb Pflanze, halb Tier. Eine Art Spore, Same, Ei. Ein blendender Lichtstrahl taucht die Gegend in glänzendes Weiß. Als die Kämpfer wieder zu sich kommen, hat sich ihre Welt verändert. Plötzlich mutieren die jungen Männer und Frauen zu Monstern und Dämonen, nichts anderes im Sinn, als sich gegenseitig zu verschlingen. Doch das ungewöhnliche Gebilde ist verschwunden. Da, wo es gestanden hat, erstreckt sich ein gewaltiger Krater und auf dessen Grund liegt ein Mädchen. Sera, so heißt die Unbekannte, hat eine wundersame Gabe. Sie kann durch einfachen Gesang die Mordlust der Clanmitglieder bannen. Das Mädchen wird zu einem begehrten Objekt im Junkyard. Da kommt eine neue Order vom Orakel: Vernichtet alle gegnerischen Clans und bringt Sera ins Nirvana.
Soll es wirklich so sein?

Gameplay:
In diesem rundenbasierten Rollenspiel führt ihr drei eurer fünf Gefährten in die Schlacht. Bei Bedarf können die Streiter jederzeit gewechselt werden. Im Kampf selbst benutzt ihr die Fähigkeit euch in Dämonen verwandeln zu können, setzt physische Gewalt ein, schlagt mit vereinten Kräften im Team zu oder wirkt mächtige Magien. Die Option zu fliehen steht euch ebenfalls zur Verfügung und sollte mitunter nicht vernachlässigt werden. Dagegen empfiehlt sich der automatische Modus in keinster Weise. In den Dungeons erleichtert euch eine sehr gute Kartenfunktion das Zurechtfinden. Items und Munition kauft ihr in Geschäften oder findet sie in diversen Schatzbehältnissen, bzw. erbeutet sie vom geschlagenen Feind. Gekauft werden auch Skillfähigkeiten, die ihr anlegt und zur Meisterschaft entwickelt. Dabei stehen euch in einem Fertigkeitenbaum verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten offen. Kleine Quests ergeben sich aus dem Geschehen und gespeichert wird an sehr gut platzierten Speicherpunkten. Hin und wieder gibt es auch die Möglichkeit Health nachzukaufen, doch dafür sollte euch das Geld irgendwann zu schade werden.
Handbuch: deutsch

Grafik:
Interessanter Anime-Look, der hier grafisch ordentlich verarbeitet wurde. Die zerstörte Umwelt ist eindringlich dargestellt und kooperiert mit sehr sauber gezeichneten dämonischen Wesen. Dazu wird der gesamte Hintergrund in ein düsteres, bedrohlich wirkendes Szenario getaucht, das sehr stimmig die Story begleitet. Was noch beim Vorgänger Shin Megami Tensei: Lucifer's Call zu bemängeln war, ist hier abgestellt und sorgt für ein gelungenes grafisches Gesamtbild.

Atmosphäre:
Sehr schön erzählt wird die mysteriöse Geschichte vom unbekannten Mädchen mit dem unbekannten Ziel. Und noch aufregender wird sie atmosphärisch begleitet. Die englische Sprachausgabe wirkt überzeugend, das düstere Ambiente begeistert, die Musik erinnert manchmal wohltuend an Silent Hill. Die Endzeitstimmung wirkt recht bedrückend und bringt Abwechslung ins Genre. Gut gemacht.

Meinung:
Der Stil der Reihe hat sich etabliert und mit den technischen Verbesserungen kann sich das Game in jeder Sammlung sehen lassen. Grafik, Sprache, Sound, sowie Story, Atmosphäre und Gameplay - das ergibt noch keinen Superhit, aber für Rollenspieler und Animefans ist hier richtig gutes Material im Angebot. Unbedingt einmal hineinschauen. Aber Achtung! Das Spiel ist als Zweiteiler konzipiert und ihr werdet nicht umhinkommen, auch den Nachfolger spielen zu wollen.

Ein Tipp am Rande:
Verkauft eure Cells bei maximalem Sonnenrauschen (Solar Noise) - das bringt mehr Geld in die Kasse.