Shin Megami Tensei: Lucifer's Call

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Atlus Co.,Ltd.
Sprache: deutsch
Format: DVD - Juli 2005

Die Story:
Er hat sich mit seinen Klassenkameraden Chiaki und Isamu im Krankenhaus verabredet. Ihre Lehrerin wollen sie dort treffen. Doch das Krankenhaus ist menschenleer. Erst nach längerem Suchen findet er Yuko Takao, die junge attraktive Lehrerin. Sie bittet ihn, ihr aufs Dach zu folgen. Von dort aus werden sie Zeuge der "Konzeption" - das Chaos, das die Welt vernichten soll, um sie danach neu auferstehen zu lassen, gereinigt, geläutert...
Als er wieder zu sich kommt, hat sich Tokio verändert. Die Vortex-Welt hat sich gebildet. Die Stadt wölbt sich am Horizont zum Innern einer Kugel auf. Und es gibt keine Menschen mehr. Ihre Stelle haben Dämonen eingenommen. Dämonen, wie er nun selbst einer geworden ist. In seinen Ohren klingen noch die letzten Worte nach, die Yuko an ihn gerichtet hatte: Finde mich!
Er macht sich auf den Weg. Dämon unter Dämonen.

Gameplay:
Rundenbasiertes Rollenspiel, bei dem sich der Held aus einer Vielzahl von rekrutierten Dämonen drei für den Kampf wählen darf. Rekrutiert werden kann fast jeder Gegner. Einmal in der Party, lassen sich seine Statuswerte und Fähigkeiten aufleveln und in speziellen Kathedralen Dämonen zu noch stärkeren Kreaturen miteinander verschmelzen. Wie immer gibt es Geld und Items nach den Kämpfen, in Schatztruhen wertvolle Gegenstände zu finden und bei Händlern diverse Ware zu kaufen. Auf einer Oberwelt bewegt ihr euch von Handlungsort zu Handlungsort. Später nutzt ihr die zahlreich vorhandenen Speicherpunkte auch zur Teleportation. Eine dynamische Karte, die sehr effektiv arbeitet, hilf euch bei der Orientierung. Ihr könnt zu Beginn zwei Schwierigkeitsstufen auswählen und je nach Storyverlauf verschiedene Endings erleben. In einer Nebenrolle tritt Capcoms Dante auf, den ihr mit etwas Geschick auch in eure Party holen könnt.

Grafik:
Hübscher Anime-Look, der aber technisch nur schwach umgesetzt wurde. Leider flimmert es doch sehr an den nicht geglätteten Kanten. Dazu wirkt das Design stark eintönig. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Entwickler mit allen darstellerischen Mitteln sehr gespart haben. Einzig die wirklich große Zahl an Dämonen und ihre Umsetzung ins Spiel weiß angenehm zu gefallen. Aber dem Game fehlt deutlich die grafische Raffinesse.

Atmosphäre:
Schwer einzuordnen. Zum einen ist die Vortex-Welt schon recht überzeugend in ihrer seltsam fremden Darstellung, zum anderen wirkt ein Level wie der andere. An dieser Eintönigkeit kränkelt das Spiel dann doch sehr. Der Verzicht auf jegliche Sprachausgabe erweist sich als sehr unglücklich. Hier hätte noch ordentlich gepunktet werden können.

Meinung:
Zwiespältig. Es macht schon Spaß die interessante Story zu verfolgen und die Dämonen in der Entwicklung zu immer stärkeren Geschöpfen zu begleiten, es stellt sich aber leider auch ein wenig Langeweile ein. Vieles ist wahrlich gut gemeint, zerbricht aber dann am stereotypen Design. Die Serie ist ja schon uralt, ihr Einstand auf der PS2 aber nur bedingt gelungen. Wer auf Anime und RPG steht, sollte aber schon einen Blick riskieren.

Ein Tipp am Rande:
In Asakura bittet euch ein Junge mit ihm zu spielen. Das dann folgende Würfelrätsel gehört mit zu den besten Knobeleinlagen, die es je in Rollenspielen zu bestaunen gab. Lasst euch das auf keinen Fall entgehen.