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Wild Arms 5
Genre: Rollenspiel
Entwickler: Media.Vision Entertainment Inc.
Sprache: englisch
Format: DVD - Februar 2008
Die Story:
Vor 12 000 Jahren waren die Ressourcen auf Filgaia erschöpft. Die Menschen spalteten sich in zwei Lager.
Die Radikalen verließen in Raumschiffen den Planeten, um in den Fernen des Alls eine neue
Heimat zu suchen, die Moderaten blieben zurück, in der Hoffnung mit sanfter Lebensführung die Umwelt zu
regenerieren und auf bescheidenerer Basis weiterhin das Schicksal gestalten zu können. Während es tatsächlich gelang den
Planeten allmählich genesen zu lassen, hatten die Auswanderer weniger Glück. Ihre neue Heimat erwies sich nur
für gut 6 000 Jahre als bewohnbar und so bestiegen die Radikalen wieder ihre Schiffe, fuhren zurück nach
Filgaia. Technisch waren sie den Zurückgebliebenen weit überlegen und sie nutzten ihre Überlegenheit schamlos
aus, um ihre ehemaligen Brüder und Schwestern als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen. Doch die lange
Abwesenheit hatte sie dem Planeten entfremdet und dieser erkannte sie nicht mehr an als gleichberechtigte Bewohner.
Dean träumt davon, einmal ein richtiger Golem-Hunter zu werden. So wie Nightburn, der einzige, der bisher die
Mauer zwischen Menschen und Veruni übersteigen konnte. So cool, so stark, so berühmt möchte er werden. Seine
Freundin Rebecca hat alle Mühe den Knaben immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, aber
als Dean eine Schraube eines echten Golems findet, ist er kaum noch zu halten. Er brennt darauf mehr von der
Welt zu sehen und eines Tages vielleicht selbst einen Golem zu besitzen. Da fällt ein stählerner Arm vom Himmel.
Als sich die Hand öffnet, rollt ein Mädchen heraus...
Gameplay:
Rundenbasiertes Rollenspiel mit freibeweglicher Kamera und sechs Streitern, von denen ihr drei im Kampf
führt, den Rest als Reserve jederzeit einwechseln dürft. Gefochten wird auf sieben Hexagone, die
unterschiedliche Elementeigenschaften besitzen und mit verschiedenen Attributen belegt werden können. Dieses
strategische Moment wurde komplett vom Vorgänger übernommen. Nach der Schlacht erhaltet ihr
Erfahrungspunkte, Geld und mitunter Items, die ihr zwar auch kaufen könnt, allerdings sind die Händler
nur sehr oberflächlich bestückt, am besten ihr klaut euch permanent euren Bedarf bei den Gegnern zusammen.
Comboattacken und spezifisch auf euer angelegtes Medium abgestimmte Handlungsmöglichkeiten unterstützen euch genauso wie
spezielle individuelle Eigenschaften desselben. Dean verfügt außerdem über geeignete Munition für seine
Schusswaffe, die ihm verschiedene Interaktionen mit der Umgebung gestatten.
Schatzkisten, sowohl in Dungeons als auch im freien Feld verteilt, helfen euch bei der
Verbesserung eurer Ausrüstung. Auf der Karte werden euch Zielorte angezeigt und Schlüsselworte im Gespräch
eingefärbt. Sidequests ergeben sich aus Befragungen der Bewohner, gespeichert wird an reichlich und vor
allem sehr sinnvoll angelegten Speicherpunkten. Nach dem Ableben im Dungeon und nach einer Niederlage im
Kampf erhaltet ihr sofort eine zweite Chance. Habt ihr das Spiel absolviert, stehen euch je nach Abschneiden
sechs verschiedene Boni zur Verfügung.
Grafik:
Kein herausragendes Grafikerlebnis. Die Oberwelt ist doch sehr nüchtern gehalten, auch wenn sie von der
Gestaltung her durchaus überzeugend gelungen ist. In den Dungeons wird dann etwas mehr an Detail geboten,
aber auch das ist schließlich nur Durchschnitt. Anders dagegen die fein gezeichneten Charaktere und
wunderschön durchgestylten Monstertypen. Dazu gefallen die hübschen Animationen und die vielen, sehr
abwechslungsreich gehaltenen magischen Optionen. Als Gesamtpaket betrachtet bewegt sich das Spiel grafisch
auf einem gesunden Level. Das geht in Ordnung.
Atmosphäre:
Wild Arms hat sich zu einer der wichtigsten Rollenspielserien entwickelt und besticht auch im fünften
Durchgang mit einer exzellent herausgearbeiteten Story, die sich einmal mehr um Besuch aus den Tiefen des
Universums rankt. Diesmal sind es die eigenen Vorfahren und daraus machen Media.Vision ein rasant
skizziertes Spiegelbild unserer Zeit - und sie sind so clever eine hinreißend erzählte Liebesgeschichte
einzubinden. Großartig.
Meinung:
Aus unerklärlichen Gründen sehr selten und deshalb auch nur schwer aufzutreiben. Aber falls ihr es irgendwo zu packen kriegt,
unbedingt zugreifen, da ist jeder Cent gut angelegt. Das Spiel hat wie schon der Vorgänger einen gehörigen
Drive - ich war ganz erschrocken, als ich auf die Uhr sah und bereits über 90 Stunden in Filgaia verweilte - setzt
dabei konsequent auf dynamische Aktion. Leider wird das zuvor immer wieder gepflegte Teamwork diesmal
zurückgenommen, aber wirklich stören will das Fehlen nicht. Es ist ein Super-RPG, das ich wärmstens empfehle. Kaufen!
Ein Tipp am Rande:
Ihr braucht früher oder später jedes der sechs Medien, legt euch deshalb schon von Beginn an auf einen
dauerhaften Träger fest.
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