Pain

Genre: Action
Entwickler: Idol Minds L.L.C./SCE Studios San Diego
Sprache: deutsch
Format: Blu-ray - Juni 2009

Die Story:
Tati ist eines dieser immersüßen Sternchen, die man in der Nähe einer jeden Kamera finden kann: Nett und naiv, gut gebaut und spärlich bekleidet, leichtgläubig und schnell zu überzeugen. Als man ihr sagte, man wolle sie an jede Hauswand bringen, als man ihr erklärte, dazu müsse sie nur auf dem Katapult stehen und lächeln, als man ihr prophezeite, das würde ihrer Karriere hilfreich sein und sie berühmt machen, als man schließlich das Gummiband löste und Tati durch die Luft flog, da wusste sie auch schon, was damit gemeint war, sie an jede Hauswand zu bringen! Tati klatschte erwartungsgemäß hoch oben an die Backsteinmauer, riss noch ein Reklameschild mit ab, das seinerseits ein Wasserreservoir vom Dach holte, nahm in schwindelerregender Höhe einen Fensterputzer mit und im Sturzflug einen Außenwandlüfter, knallte dann gegen die Hochbahn, die daraufhin entgleiste und ein Baugerüst umstieß, während Tati im Fallen noch eine Werbetafel greifen konnte, um mit deren Hilfe ein Benzinfass zur Explosion zu bringen, bevor sie mit einer Oma zusammen in den U-Bahnschacht rollte, wo sie schließlich mit der heranbrausenden Linie A kollidierte.
Das Team war begeistert: Prima, Tati, ganz prima. Das drehen wir gleich noch mal!

Gameplay:
Ihr beginnt mit einem einfachen Tutorial, das euch Schritt für Schritt in die Bedienung des Controllers einweist, Sixaxis wird dabei unterstützt. Aus 15 Charakteren wählt ihr euren Favoriten aus und lasst ihn bei einem höchstmöglichen Leidpotenzial soviel wie irgend machbar zerstören - nur so erreicht ihr Spitzenwerte. 5 Einzel- und 4 Mehrspielerszenarien, die sich noch mehrfach untergliedern, stehen zur Verfügung, wo ihr allein oder mit bis zu drei weiteren Schleuderexperten nach Topresultaten schmerzen dürft. Die Aufgaben sind recht abwechslungsreich, vom bloßen Zerstören, über zeitlimitierte Zielvorgaben bis hin zu Suchspielen à la Heiß-Kalt wird einiges geboten. Die schönsten und spektakulärsten Crashs könnt ihr speichern und so für die Nachwelt erhalten.
Handbuch: englisch

Grafik:
Einfache, auf das Wesentliche konzentrierte Grafik. Das sieht alles andere als atemberaubend aus, dient aber seinem Herrn treu und zuverlässig. Letztendlich geht es um die gezeigte Physik und deren Umsetzung auf die Konsole, da passt dann auch der spartanische, comichafte Zeichenstil sehr gut. Sieht zum Brüllen komisch aus, was will man mehr!

Atmosphäre:
Herzerfrischender Slapstick in der Tradition eines Charlie Chaplin oder Buster Keaton. Das ist so erquickend schön anzuschauen, dass man darüber glatt die Zeit vergessen kann. Die Spielmodi sind gut gewählt und werden dem überdrehten Stil in jeder Phase gerecht. Das Spiel wirkt aber nie brutal oder bösartig. Es ist purer Spaß, der einem immer wieder die Lachtränen in die Augen treibt.

Meinung:
Blankes Vergnügen, das ob seiner fehlenden Sinnhaftigkeit überzeugt. Obwohl sich das Prinzip schnell abnutzt, macht die Herumfliegerei mörderischen Spaß. Ich habe bevorzugt mit Tati gespielt, die noch immer einen jeden Schädelbasisbruch freudestrahlend mit einem Jauchzer quittierte - da kommt man nicht mehr von los. Kein Spiel für den grüblerischen kalten Winterabend, aber ein Partygag, der euch viele neue Freunde bescheren wird. Muss man sich antun, wenn man schwarzen Humor zu buchstabieren weiß.

Ein Tipp am Rande:
Neben der Jagd nach dem Highscore gilt es auch eine Menge kleiner versteckter Raffinessen aufzudecken. So befindet sich im Paindemonium hinter dem Kran ein Abluftschacht, dessen Ventilator euch bei richtiger Steuerung in den Bereich hinter eurem Katapult bringen kann. Einfach ein bisschen suchen fliegen, das lohnt sich.