The Bard's Tale  Remastered and Resnarkled

Die Story:
Ein stiller Poet, ein sanfter Liedermacher, ein Meister der leisen Töne - das alles ist der junge Mann, den jeder nur den Barden nennt, nicht. Mit seiner Ratte zieht er durch die Lande, erschreckt brave Wirtsleute und ergaunert sich durch das Vertreiben des Ungeziefers ein Essen und ein Nachtlager. So auch in Houton, wo es ihm gelingt, die dralle Wirtin Mary MacRary zu beeindrucken. Was unser Held nicht wissen konnte, der Keller des alten Schankhauses beherbergte eine echte Ratte. Ein Mordsviech, das er nur durch die magische Hilfe eines alten Mannes zu besiegen vermochte. Der Alte schenkte ihm zusätzlich noch ein Amulett, das die schöne, und wie man sagt auch sehr reiche Prinzessin Caleigh porträtierte. Schön und reich, sind Reizworte, die den Barden förmlich elektrisieren. Und da er sowieso ohne genauen Plan durch die Lande zieht, kann unser Held ja auch mal einen kurzen Abstecher zum Turm in Betracht ziehen, in dem die holde Dame von bösen Schergen gefangen gehalten wird. Gut, es wird wohl kein kurzer Abstecher werden, eher ein sehr langer und überaus beschwerlicher Abenteuertrip, doch der Barde ist jung, ein wenig verliebt und monetären Anreizen nicht abgeneigt. Also macht er sich auf den Weg. Ha, wenn er wüsste...

Gameplay:
Ihr zieht auf einer Weltkarte, die nach und nach vervollständigt wird von Handllungsort zu Handlungsort, kämpft mit Nah- und Fernkampfwaffen und rekrutiert schließlich bis zu vier Helfer, die euch auf ihre Weise unterstützen. Diese Helfer müsst ihr aber erst finden, bevor ihr sie einsetzen könnt. Nach dem Kampf gibt es zur Belohnung Geld und Erfahrung, meist auch reichlich Items, die euch bar gutgerechnet werden. In Schatzkisten findet ihr zusätzlich auch diverse Ausrüstungsgegenstände. Diese könnt ihr auch bei Händlern in den Ortschaften kaufen, verkaufen geht allerdings nicht, ihr bekommt aber bei Neuanschaffung das alte Material vergütet. Mir jedem Levelaufstieg erhaltet ihr Fertigkeitspunkte, die ihr zur Verbesserung diverser Fähigkeiten verwenden könnt. Heilen lassen könnt ihr euch von Prinzessin Caleigh oder ihr wartet einfach einen Augenblick, da ihr euch in Ruhepausen automatisch erholt. Gespeichert wird an vielen zahlreichen, sehr sinnvoll platzierten Speicherpunkten. Insgesamt stehen euch drei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung.
Untertitel: deutsch

Grafik:
Es ist die komplett unveränderte Übernahme des gleichnamigen PS2-Spieles und so darf man grafisch keine Wunder erwarten. Auf der PS2 sah das Game recht nett aus, für die zwei Ligen höher agierende PS4 ist das allerdings fast schon eine Zumutung. Man sollte es hinnehmen. Ich persönlich bin kein Feind von 1:1 Umsetzungen und hatte mit dem Barden kein Problem. Gebt euch ein paar Minuten, dann werdet ihr euch mit der Optik abgefunden haben.

Atmosphäre:
Das ist der Grund, warum man das Spiel beruhigt noch einmal zur Hand nehmen kann. Gleich vorweg, die englische Sprachausgabe schlägt die deutsche um Längen! Die verbalen Auseinandersetzungen, euch stehen als Antwort immer zwei Varianten zur Verfügung, sind über jeden Zweifel erhaben und glänzen durch Wortwitz und Schlagfertigkeit. Die Dialoge mit dem Erzähler aus dem Off krönen das Spiel ohne Zweifel. Man muss das Spiel an dieser Stelle uneingeschräkt loben.

Meinung:
Trotz der mauen Grafik und der Tatsache, dass die meisten Spieler es schon kennen werden, muss man den Barden dennoch weiterempfehlen. Die Story ist phänomenal, die Textbeiträge umwerfend, das Kampfsystem flüssig und die Handhabung leicht und verständlich. Ein wirklich nettes Rollenspiel mit sehr viel Witz und herrlich bissigem Humor. Man sollte es ruhig noch einmal spielen.

Ein Tipp am Rande:
Die Händler neigen schon mal dazu, auszuwandern oder ihr Geschäft aufzugeben. Wenn man wirklich einen Ausrüstungsgegenstand unbedingt haben will, dann sollte man sich rechtzeitig über einen Kauf Gedanken machen.