Dragon Quest XI: Echoes of an Elusive Age

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Square Enix Co. Ltd.
Sprache: englisch
Format: Blu-ray - September 2018

Die Story:
In einer stürmischen Nacht flieht die Königin von Eschenburg mit ihrem Baby und der kleinen Nichte vor den Monstern, die ihr Schloss überfallen haben. Doch die arme Frau kommt nicht weit. Sie bittet das Mädchen, den Korb mit dem Baby in Sicherheit zu bringen. Doch auch das Mädchen schafft es nicht. Der Korb schwimmt wie einst Moses auf dem Fluss dahin, nur, um kurze Zeit darauf von einem Angler gefunden zu werden. Gerettet!
Die Zeremonie ist alt und ehrwürdig: Der Aspirant muss auf dem nahegelegenen heiligen Berg ein Gebet sprechen. Der Berg ist hoch, der Weg beschwerlich, doch danach ist man ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft, man hat seine Reifeprüfung bestanden. Doch kaum ist der Junge mit Stolz gefüllt wieder im Dorf angekommen, wird ihm ein mystisches Geheimnis offenbart: Er ist die Reinkarnation des Lichtbringers! Vor grauer Zeit hatte der erste Lichtbringer Edwin es gewagt, das Böse zu besiegen und dafür seinen Platz am Firmament errungen. Edwins Stern steht allen zum großen Vorbild. Und nun ist unser junger Freund ein neuer Lichtbringer? Das heißt dann wohl, es liegt eine schwere Aufgabe vor ihm. Und der Weg ist weit. Zeit, den ersten Schritt zu tun.

Gameplay:
Typisches rundenbasiertes Rollenspiel, in dem ihr vier eurer insgesamt acht Streiter in den Kampf führt und mit physischer Gewalt, Magie und Gegenständen auf den Feind einwirkt. Mit der Zeit lernen die Akteure auch, gemeinsam zuzuschlagen und immer stärkere Waffen und Zauber zu benutzen. Nach dem Kampf gibt es als Belohnung Erfahrungspunkte, Geld und gelegentlich nützliche Items, die in Schatzkisten vom Himmel regnen. Schatzkisten findet ihr auch im Gelände versteckt, genauso wie kleine Goodies, die sich euch aber flimmernd am Boden verraten. Kaufen könnt ihr in Städten und Dörfern, an speziellen Rastplätzen versorgen euch fliegende Händler. Hier könnt ihr auch speichern, oder ihr betretet zu diesem Zweck eine der zahlreichen Kirchen. Es warten diverse kleine Nebenschauplätze auf euch, Mitbürger, die euch um Gefallen bitten und nach dem Abspann eine nette Überraschung - unbedingt weiterspielen!
Untertitel: deutsch

Grafik:
Sehr schön. Abwechslungsreich, sauber ausgearbeitet und mit einer großertigen Kulisse versehen. Man staunt über den immensen Ideenreichtum der Macher. Und obwohl die Kreaturen sich dem unterhaltsamen Niveau der Serie anpassen, wirken sie doch wie Monster und geben sich Mühe, den Betrachter zu erschrecken. Ob ihnen das immer gelingt, sei dahingestellt, aber das ist ja kein Manko der Grafikabteilung. Die Landschaften jedenfalls sind das Prunkstück der Geschichte. Wirklich gute Arbeit. Zu klären wäre dabei nur noch, ob die gezeigte Grafikpracht verantwortlich ist für die exorbitant häufigen und langen Ladezeiten. Was ist denn da passiert?

Atmosphäre:
Die Serie verkörpert typisch japanische Rollenspielkunst, das ist auch im elfen Teil nicht anders. Es ist nett, freundlich und spielt sich ganz locker. Vielleicht hat man hier sogar ein wenig des Guten zu viel getan, denn die ständigen Hinweise und Hilfestellungen können den eingefleischten Rollenspielfan schon mal unterfordern. Man kann sich in dem Spiel echt nicht verlaufen und kommt nie in die Verlegenheit irgendetwas suchen zu müssen. Das ist auf einer Seite gut - auf der anderen aber auch eine Spur zu leicht. Aber, es bleibt solide japanische Rollenspielkost.

Meinung:
Zweigeteilt. Natürlich freue ich mich immer über genau diese Art von RPGs, über einhundert Stunden reine Spielfreude, aber es ist nicht alles so, wie man sich das vielleicht wünschen würde. Es gibt schon ein paar arge Schnitzer. Zum einen, die wirklich seichte Herausforderung. Vieles ist schlicht zu einfach, spielt sich zu locker von der Hand. Negativ ist mir auch die Musik aufgefallen, die an manchen Stellen den Eindruck vermittelt, das Band würde hängen. Und sie kann unbeschreiblich nerven mit ihrer Lautstärke. Da hilft selbst das Herunterregeln nicht viel. Woran man nicht regeln darf, ist die wahrlich gelungene englische Sprachausgabe. Laura Aikman mit ihrem: "Well, that was easy!" geht einem durch und durch. Unverständlich in diesem Zusammenhang, warum man in der deutschen Übersetzung die Namen verändert hat. Das fällt auch dem Sprachunkundigen auf und verwirrt ein wenig.
Nun ja, unterm Strich bleibt es aber ein gutes Spiel und man kann es reinen Gewissens weiterempfehlen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Ein Tipp am Rande:
Besuchte Lagerplätze stehen euch später für die Teleportation zur Verfügung, deshalb alle Rastplätze unbedingt auch ansteuern.