Ni no Kuni II

Die Story:
Der Präsident der Vereinigten Staaten sitzt in seiner Limousine, unterwegs zu einer wichtigen Tagung. Gerade als der Konvoi eine Brücke überquert, muss er mit Entsetzen den Anflug eines Marschflugkörpers registrieren. Nur Sekunden später erhellt ein greller Lichtschein den Himmel über der City. Die Druckwelle schleudert den Präsidenten über die Trümmer der Straße. Dann schließt ihn ein warmer Schimmer ein.
In Katzbuckel ist König Leopold verstorben. Sein Sohn Evan Pettiwhisker Tom wird heute den Thron übernehmen. In seinem Zimmer bemerkt er eine leuchtende Kugel aus der kurz darauf Roland herausfällt. Roland, das ist die verjüngte Ausgabe des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Und dieser ist genauso überrascht wie der junge König. Doch die herbeigerufene Wache nimmt den Eindringling nicht fest, sondern erhebt die Waffe gegen Evan. Roland zieht ohne lange zu überlegen seine Dienstpistole und steht dem jungen Herrscher bei. Keine schlechte Entscheidung, denn es stellt sich sofort heraus, dass es einen Putsch gegeben hat. Der Minister Ratoleon besetzt mit seinen Truppen das Schloss, sucht nach dem jungen König, der ihm nun allein noch im Wege steht. Dieser befindet sich aber schon mit seinem Helfer in der Katzalisation, einen Weg nach draußen suchend. Und dann, ja dann wird er sich wohl um sein Königreich sorgen müssen. Notfalls erschafft er sich ein neues. Einen Gefährten hat er zumindest schon.

Gameplay:
Rollenspiel mit jeweils drei von sechs Streitern, zu denen sich noch vier kleine Helfer, genannt Gnuffis, gesellen. Die Kämpfe finden in Echtzeit statt und die Gegner sind schon von Weitem zu erkennen. Erst wenn man ihnen zu nahe kommt oder sie direkt angreift, beginnnt der Kampf. Diesen bestreitet ihr mir einer Nahkampfwaffe, einer Schusswaffe oder magischen Attacken. Bei Erfolg erhaltet ihr Erfahrung, Geld und kleine Goodies, die übrigens auch überall im Gelände herumliegen und ständig nachgefüllt werden. Diese Items benötigt ihr, um eure Gnuffis zu verstärken, Waffen und Ausrüstung zu verbessern und eure Einsatzmittel aufzustocken. Auf einer Weltkarte reist ihr von Stadt zu Stadt. Habt ihr Teleportationspunkte gefunden, könnt ihr diese jederzeit ansteuern. Gespeichert wird an dezent verteilten Speicherpunkten, automatisch im Gelände und auf der Weltkarte. Händler gibt es in den Städten, Aufträge von speziellen Merchandisern. Diese können euch auch neue Bewohner empfehlen, oder ihr sprecht Kandidaten einfach auf der Straße an.
Dem Spiel liegen drei Postkarten bei.
Untertitel: deutsch

Grafik:
Nett gestaltete Umgebungen. Das Charakterdesign ist generell eher schlicht, dafür ist die Weltkarte ein einziger Traum. Das sieht einfach wundeschön aus und es lohnt sich, hin und wieder aufmerksam in der Gegend herumzugucken. Magie- und Kampfeffekte wissen zu überzeugen, die Handlungsorte sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Insgesamt bewegt sich das Spiel trotzdem auf einem eher schlichten grafischen Niveau.

Atmosphäre:
Es ist ein Märchen, das uns hier erzählt wird. Die Auseinandersetzungen zwischen den Mauß, den Miez und den Waus - das sagt eigentlich schon genug. Man muss das Geschehen so an sich heranlassen und es dauert auch eine Weile, ehe man sich an die merkwürdige Sprachausgabe, die lediglich aus Wortfetzen und Ausrufen besteht, gewöhnt hat. Auch hält die Story bis nach dem Abspann ihre Sinnhaftigkeit im Verborgenen. Unterm Strich bleibt es ein Rollenspiel, das überdeutlich zwei Klassiker der PS1 zu kopieren versucht - und das macht es gar nicht so schlecht.

Meinung:
Hatte mir der Erstling absolut nicht gefallen, kann ich mit diesem Teil schon eher leben. Das Kampfsystem ist nach wie vor eine wuselige Angelegenheit. Die Kampfmittel sind derart vielschichtig, dass man in der Praxis mit nur wenigen Handgriffen auskommt und sich schon fragen darf: Warum das alles? Auch die sich ständig erneuernden Aufträge motivieren nicht ewig. Und natürlich kann das Design so ziemlich aller Charaktere nicht überzeugen. Ich hätte mir schon den ein oder anderen Maximilian, die ein oder andere Monica gewünscht. Das, was wir hier haben, wächst einem einfach nicht ans Herz. Empfehlen kann ich das Game aber trotzdem. Ist ein gutes Rollenspiel.

Ein Tipp am Rande:
Ich hab's ja schon erwähnt. Mal ruhig wieder bei der PS1 vorbeischauen: Suikoden und Grandia.