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Geschicklichkeit
Was ist Geschicklichkeit?
Es war so um 1904, da baute die Firma Max Jentzsch & Meerz in Leipzig den "Bajazzo"
zusammen, ein Kugelfangspiel so groß wie ein einarmiger Bandit. Immerhin, das erste
Geschicklichkeitsspiel ward geboren. Freilich ein wenig zu groß um mit den Heimkonsolen
unserer Zeit konkurrieren zu dürfen, aber der Grundgedanke hat bis heute Bestand.
1976 überraschten Steve Jobs und Steve Wozniak mit einem simplen Spielprinzip: ein
waagerecht beweglicher Balken warf einen Ball physikalisch korrekt an die Decke
zurück. Die Decke selbst bestand aus aneinander gereihten Bausteinen, die nach und nach von dem
Ball zertrümmert wurden, was wiederum die Spielgeschwindigkeit anwachsen ließ. Breakout
hieß das Spiel und damit haben wir den ersten Vertreter der Geschicklichkeitsspiele im
virtuellen Zeitalter. Fast zehn Jahre später fegte dann Alexei Paschitnows Tetris alles weg und
ebnete den Weg für ein Genre, dessen Siegeszug bis heute anhält. Wenn es den Begriff
der Kreativität in Videospielen irgendwo verdient hat, dann hier, bei den Spielen mit dem Anspruch die grauen Zellen zu fördern.
Denn pfiffig muss man sein. Neben einer ruhigen Hand und guten Reflexen ist es vor
allem das Vermögen sich in Raum und Zeit orientieren zu können. Und man muss den
verzwickten Gedankengängen der Entwickler folgen, muss dabei mehr als nur einmal um die
vielzitierte Ecke denken. Dabei kommt den Tüftlern, die die genialen Puzles in Szene setzen,
die fortschreitende Weiterentwicklung der Computertechnik sehr zugute, lässt sie ihnen doch dank
perfekter Gamesengines immer mehr Gestaltungsraum ihre logischen Spielereien und Ideen umzusetzen. Egal ob es
physikalische Herausforderungen, logische Denkaufgaben oder filigrane Fingerfertigkeiten sind, das
Genre der Geschicklichkeitsspiele wird wohl nie den Zenit der Machbarkeit erreichen und uns
Spielern noch lange erhalten bleiben.
Solange es Konsolen gibt, wird es auch Knobelaufgaben
zu lösen geben. Da diese Games immer mit einem einfachen Level beginnen, uns dann
langsam und geduldig in die Materie einführen, um danach allmählich immer stärker im
Schwierigkeitsgrad anzusteigen, sollten sie sich für jeden Interessenten eignen. Und einen
unschätzbaren Vorteil haben sie außerdem, selbst wenn man nur über ein paar Minuten
Freizeit verfügt, für eine kleine Übung mit dem Controller reicht es immer. Viel Spaß!
Favorit und Tipp
Tetris Worlds
Alexej Paschitnows geniales Puzzlespiel ist der Klassiker schlechthin geht's um Knobelei, um Geschicklichkeit und um sehr viel Spaß mit einem Videospiel.
Unter all den Abwandlungen, Umbauten und Veränderungen ist die vorliegende Fassung nur eine von vielen. Muss man probieren.
Carol Vorderman's Sudoku
Das ist schon eine seltsame Geschichte, da löst man jahrzehntelang Kreuzworträtsel und lebt in Frieden
mit der Welt, doch eines Tages fällt einem so ein Sudoku in die Hand und man kommt nicht mehr davon los.
Für Knobelfreaks wie ein Glühweinstand beim Winterspaziergang.
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