Jump 'n' Run

Jump 'n' Run - also springen und rennen - charakterisiert bereits umfassend das ganze Genre. Man bewegte die Spielfigur anfangs noch in starrer 2D-Perspektive in einer Richtung, übersprang dabei Hürden und Gegner, selten, dass man einer Auseinandersetzung zwingend Folge leisten musste. Später öffnete sich die Levelarchitektur und das Hopsen und Jagen fand auch im dreidimensionalen Raum statt. Immer aber ist stures Fortbewegen Hauptanliegen der Games. Auch hier ist der Weg das Ziel, beziehen die Spiele ihren Reiz aus der Rasanz der Bewegung und dem Meistern von Hindernissen.
Der erste und wohl bekannteste Vertreter des Genres ist mit Sicherheit Mario. Der umtriebige Nintendo-Klempner flitzte schon 1981, da allerdings noch unter seinem Mädchennamen Jumpman, über die Bildschirme der NES-Konsolen. Satte zehn Jahre danach erst betrat der zweite König der schnellen Bewegung, SEGAs Sonic die Bühne. Der flinke blaustachlige Igel war so schnell und konnte so vehement hoch springen, dass die international gebräuchliche Bezeichnung Platformer auch in Deutschland sinnbildlich erfassbar wurde. Das Hinauf und Hinab über schwebende, schwimmende, schwingende Ebenen, die besagten Plattformen, war bestimmendes Element der Reihe.
Beim Übergang in die dritte Dimension taten sich die Spiele anfangs ziemlich schwer, musste der Speed doch nun in eine zusätzliche Richtung ausgedehnt werden. Der sidescrollende Lauf des Charakters bietet im zweidimensionalen Raum einfach mehr Geschwindigkeitsgefühl und mehr Nähe zu den zu lösenden Aufgaben. Inzwischen sind die Plattformer aber wohlbehütet auch in 3D angekommen. Erstaunlich, dass immer wieder gern Elemente dieser 2D-Ära in Spiele auch anderer Kategorien eingebaut werden. Das Genre selbst erhält mit den höheren Rechenleistungen der Konsolen und den damit einhergehenden Möglichkeiten neue Nahrung. Dass es einmal ein Ende mit den wilden Bewegungstrieben der Haupthelden der Jump 'n' Run-Games geben könnte, scheint nicht denkbar. Wenn sich auch, und das mag manch einer wehmütig zur Kenntnis nehmen, der Charakter der Spiele mehr und mehr geändert hat. Inzwischen zählen handfeste Keilereien neben dem Laufen zum festen Programm im Storyboard.
Bei den irrwitzig schnellen Ablegern der Videospielgemeinde muss man schon etwas Koordination für Auge und Hand mitbringen. Aber auch Jump 'n' Runs beginnen wie fast alle anderen Games auch mit einem niedrigen Level und steigern sich dann allmählich. So dürften selbst Einsteiger mit einem Platformer kaum Schwierigkeiten bekommen. Will man die Spiele in Perfektion absolvieren, kann es allerdings einiges an Übungszeit kosten. Jump 'n' Runs eignen sich für jedes Alter, aber natürlich sind sie geradezu prädestiniert für ein jüngeres Publikum.

Favorit und Tipp

Sonic The Hedgehog

Das wieselflinke Stacheltier mit den Turbo-Turnschuhen zählt zu den bekanntesten Videospielfiguren weltweit. Wer noch nie mit dem kleinen Flitzer durch die Level gefegt ist, der hat nicht gelebt. Also lebt, Leute!